„Die Bachelorette“ ist zurück – und die erste Folge war ein einziges Cringe-Gefühl!
Es ist endlich so weit: „Die Bachelorette“ füllt unseren Sommer wieder mit jeder Menge Romantik und Reality-TV-Cringe. Und wenn man nach der ersten Folge urteilen darf, wird die Staffel wohl Reality-TV wie wir ihn lieben: voller Lästermomente.
Fangen wir doch gleich mal mit dem Lästern an!
Jubiläumsstaffel „Die Bachelorette“: Die erste Single-Mama
„Ich hab das schon manifestiert: Ich werde in ein paar Wochen einen Freund haben.“ Mit diesen Worten stellt sich die neue Bachelorette Jennifer Saro bei ihrem Reality-TV-Publikum vor. Wie schon viele vor ihr will sie uns versichern: sie ist anders als die anderen. Doch in der zehnten Staffel von „Die Bachelorette“ könnte das zum ersten Mal wirklich stimmen. Denn Jennifer ist die erste Bachelorette, die alleinerziehende Mutter ist. Ihr bald einjähriger Sohn – den sie Keksi nennt – begleitet sie sogar auf die Reise nach Thailand; auch wenn er natürlich nicht bei der Suche nach Mr. Right hautnah dabei ist. Denn Jennifer stellt gleich klar: einen Vaterersatz sucht sie nicht!
Statt Keksi lernen wir also die 18 Kandidaten kennen, die in den kommenden Wochen in Thailand um die Gunst der 27-Jährigen kämpfen wollen. Und die erste Vorstellung der Männer zeigt schon: wer keine Lust auf Klischees hat, wird sich in den kommenden Stunden ärgern. Denn gleich zu Beginn sehen wir alle Männer in einem Boxring – man muss den „Kampf“ um die Frau offensichtlich möglichst wortwörtlich nehmen… oder so. Wir fragen uns nur: Braucht es diese Art von Präsentation der Männlichkeit im Jahr 2023 echt noch?
Eine Antwort auf die Frage gibt es leider nicht; dafür die Vorstellung aller Kandidaten. Wer jetzt erwartet, dass wir uns alle Namen gemerkt haben und hier auf eine ausführliche Zusammenfassung hofft, den müssen wir leider enttäuschen. Die Hälfte der Vorstellungen haben wir wohl vor lauter Augenrollen verpasst. Als etwa die Frage „Team Kirsche oder Team Pfirsich“ gestellt wird und sich die Männer gegenseitig abklatschen, weil auch sie eher auf den Po als die Brüste achten, braucht es zumindest für die Autorin dieser Zeilen eine kurze Verschnaufpause. Ein paar Highlights haben uns aber aus diversen Gründen einfach nicht losgelassen.
Das sind die Kandidaten
Wie etwa Jesper, der in seiner Vorstellung betont, dass er nur Schwarz und Weiß trägt und uns an eine Mischung aus Jeremy Fragrance und Fabio erinnert.
Oder Fin, der gerne betont, dass er 25 Jahre JUNG ist und schon bei Datingformaten dabei war. Wenn wir eines aus der vergangenen „Bachelor“-Staffel gelernt haben, dann ja, dass das ein Vorbote für Drama sein kann. Aber Fin hat nur einen Wunsch: er will seiner Mama sagen, dass er eine Freundin hat. Ja, na dann spielt der TV-Aspekt bestimmt gar keine Rolle. Dann ist da natürlich noch Thomas, der die erste Begegnung mit Jennifer behandelt wie ein Polizeiverhör und akribisch die wichtigsten Daten abfragt. Und natürlich Kaan, jener Mann, der extreme Probleme hat, sich den Namen Jenny zu merken. Wohl nicht der beste Kandidat für die nächste „Bachelor“-Staffel; was würde er denn bei 20 Namen machen?
Absolute Highlights sind dann noch David – vor allem, weil er in einem Ort namens Langweiler wohnt und wir uns jetzt schon auf all die Anspielungen freuen – und Oguzhan. Denn er kennt die Bachelorette durch Tinder, was er allen Kandidaten prompt um die Nase bindet. Als die Unsicherheit unter den Männern gestreut ist folgt der Cringe-Moment. Denn als er Jennifer bei der Nacht der Rosen direkt darauf anspricht hat sie keine Ahnung. Für Oguzhan zwar nicht gerade ein Ego-Boost, aber auch kein Rückschlag. Denn er ist überzeugt: das Schicksal ist für diese zweite Chance verantwortlich.
Apropos Nacht der Rosen. Die steht dieses Mal unter einem unfreiwilligen Motto. Denn gefühlt jeder Kandidat hat sich Fashion-technisch an bunten Blumenhemden orientiert. Dementsprechend schwierig sind sie die meiste Zeit auseinanderzuhalten. Bei der Darstellung der toxischen Männlichkeit wird das dann schon ein bisschen einfacher. Denn während Kandidaten wie Julian allen anderen auch Raum geben wollen und sich auf „Gentleman“-Erziehung stützen, leben andere den klassischen Alpha-Mann-Traum; unterbrechen Gespräche, werfen Zwischenrufe bei der Vorstellung ein und zeigen sich wohl wirklich nicht von einer emotional verletzlichen Seite.
Toxic Masculinity bei der ersten Nacht der Rosen
Dadurch wird die erste Nacht der Rosen ein ziemlich unangenehmer TV-Moment, der zeigt: einige Männer sind hier nur für den Wettbewerb. Es folgt ein ständiger Kampf um Aufmerksamkeit, sodass niemand wirklich etwas sagen kann – Mit den anderen absprechen oder ein bisschen Raum geben, um danach mehr Zeit zu haben, kommt für die Männer aber dennoch nicht in Frage.
Ruhe kehrt erst ein, als Jennifer den Männern erzählt, dass sie Mutter ist. Denn hier sagen die Blicke wirklich mehr als tausend Worte. In den Interviews fallen Wörter wie Schock und nicht jeder fühlt sich bereit, in die Rolle des Stiefpapas zu schlüpfen. Nur der kinderliebe Julian – der älteste der Runde – freut sich sichtlich.
Gemeinsam mit 15 anderen Kandidaten bekommt Julian eine Rose; für Hobby-Polizeiinspektor Thomas und den schüchternen Tim ist die Reise aber zu Ende. Ob Jennifers Entscheidung richtig war, können wir nach so kurzer Zeit natürlich nicht sagen. Eines hat uns (und viele in den Sozialen Medien) aber doch gewundert: dass Tinder Boy Oguzhan noch eine Rolle spielt ist überraschend. Aber wenn man seinem ersten Auftritt nach urteilt dürfte er auf jeden Fall Aufregung in die Staffel bringen.
„Die Bachelorette“ läuft jeden Mittwoch ab 20:15 Uhr bei RTL und parallel dazu auf RTL+ im Livestream. Auf RTL+ stehen die neuen Folgen zudem schon sieben Tage vor TV-Ausstrahlung zur Verfügung.