Die aufregendsten Trends der Pariser Modeschauen
Eines der letzten Highlights am Dienstag war das Defilee von Miuccia Pradas Marke Miu Miu mit comicbunten Entwürfen im Stil der 1920er- und 1930er-Jahre. Schwingende Röcke mit geometrischen Mustern, gemusterte Fellmäntel und seidene Hosenanzüge. Dazu gab es Fellboots in Knallfarben wie zum Apres-Ski. Das blieb dann aber auch das einzige Accessoire hier, das zum wichtigsten Trend der Schauen passt: der „Anti-Mode“.
Das Kultlabel Vetements hat den Trend „Anti-Mode“ entfacht. Banale Alltagsmode wird schick: schlabbrige Turnhosen, Logo-Shirts, müde Farben, Plastikschuhe. Schräge Labels wie Koche, Masha Ma oder Y-Project machen es nach. Teuer bleibt es trotzdem.
Auch an der Oversize-Welle hat Vetements maßgeblichen Anteil. Jacken, Mäntel und Hosen wirken „zu groß“. Das kann sehr chic aussehen wie bei Veronique Branquinho oder Isabel Marant, romantisch wie bei John Galliano oder nach Ein-Mann-Zelt wie bei Rick Owens.
Der Farbtupfer dieser Schauen ist Pink. Zahlreiche Labels von Valentino über Akris und Hermes bis zu Dries van Noten hatten alle mindestens einen Entwurf in Rosa oder sogar leuchtendem Pink dabei.
Der Gegentrend dazu ist Dunkelblau, und auf jeden Fall elegant. Maria Grazia Chiuri zeigte für Dior eine ganze Schau nur in Blau.
Lange Kleider, mindestens in Midi-Länge, waren bei vielen Designern zu sehen, einmal streng und viktorianisch anmutend wie bei Veronique Branquinho oder dem Haus John Galliano, einmal verspielt-romantisch wie bei Valentino. Ein Mantel ist das Must-Have der kommenden Saison. Als „Statement“-Mantel soll er perfekt zur Person passen. Bei Akris drehte sich die ganze Kollektion um verschiedene, sehr fein gearbeitete Mantelformen. Tolle Modelle gab es auch bei Dior, Hermes und dem deutschen Modelabel Odeeh (mit einem auffallend schönen Mantel in gelbem Boucle).