Die Anti-Baby-Pille macht wirklich depressiv
Dass sich die Anti-Baby-Pille negativ auf den Organismus auswirken, den Hormonhaushalt durcheinander bringen und so auch unsere Stimmung beeinflussen kann, ist nicht unbedingt neu. Eine aktuelle Studie behauptet nun aber, dass die Pille tatsächlich in vielen Fällen für Depressionen verantwortlich sein kann.
Für ihre Studie im Fachmagazin Jama Psychiatry sammelten Dr. Oejvind Lidegaard und seine Kollegen die Daten von über 1 Million Däninnen zwischen 15 und 34 Jahren. Bei jungen Frauen zwischen 15 und 19 Jahren soll das beliebte Verhütungsmittel das Risiko an einer Depression zu erkranken sogar um 80 Prozent erhöhen.
„Ärzte müssen jetzt entscheiden, wie sie mit unseren Ergebnissen umgehen. Es ist sicher sinnvoll, vorsichtiger mit der Verschreibung bei Jugendlichen zu sein“, meint Lidegaard, der selbst Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Kopenhagen ist. Besonders Frauen, die bereits an leichten Depressionen leiden, sei die Pille abzuraten. Aber auch andere hormonelle Verhütungsmittel, wie die Hormonspirale, das Hormonpflaster oder der Verhütungsring sollen sich negativ auf die Psyche von (vor allem jungen) Frauen auswirken.
Kritik an der Studie
Einige Ärzte und Forscher widersprechen diesen Ergebnissen und mahnen, die schockierenden Zahlen der Studie mit Vorsicht zu genießen. So leiden laut Catherine Monk, Professorin für Psychologie und Gynäkologie am Medical Center der Columbia University in New York viele Menschen im Jugendlichen-Alter (auch ohne Pille) an Stimmungsschwankungen und depressiven Phasen, die aus ersten Partnerschaften, ersten sexuellen Erfahrungen und der Sinnfindung im Leben resultieren. Diese Tatsache könne die Ergebnisse solcher Studien stark beeinflussen.