Deutscher Gamer bricht sich mit VR-Headset das Genick
Ein Gamer aus Deutschland hat sich beim Tragen eines VR-Headsets das Genick gebrochen. Jedoch nicht, weil er gestolpert ist, sondern durch sich immer wiederholende und intensive Bewegungen.
Bis zu vier Stunden pro Tag hat der Deutsche mit dem Gaming-Tool am Kopf verbracht.
Gefährlich: Gamer bricht sich durch VR-Headset Genick
Es kann durchaus passieren, dass man sich beim Tragen einer Virtual-Reality-Brille verletzt. Immerhin ist man während dem Game in eine andere Welt vertieft und rennt teilweise wild gestikulierend durch die Gegend. Hier kann man schnell mal die Orientierung verlieren, auch wenn man sich in seinen eigenen vier Wänden befindet. Ein Gamer aus Deutschland hat es jetzt aber wohl übertrieben. Denn bis zu vier Stunden pro Tag hat er das schwere VR-Headset getragen und sich damit aus der Realität verabschiedet.
Das hatte schwerwiegende Folgen für den 31-Jährigen. Denn er hat sich eines Tages das Genick gebrochen. Jedoch nicht etwa, weil er gestolpert ist. Seine Ärzte erklären, dass er die schwere Verletzung aufgrund seiner „sich wiederholenden“ und „intensiven“ Bewegungen erlitten habe. Diese teilweise auch sehr anstrengenden Gestiken sollen laut den Medizinern einen der Wirbel in seinem Hals zermürbt haben. Das führte schließlich auch dazu, dass der Wirbel brach.
Erster Fall weltweit
Experten des Universitätsklinikums Leipzig, die den Mann behandelten, glauben, dass dies die weltweit erste dokumentierte Ermüdungsfraktur im Zusammenhang mit einem VR-Gerät ist. Eine Analyse haben die Mediziner jetzt in einem Fach-Journal veröffentlicht. Entdecken konnten die Ärzte die gefährliche Verletzung, nachdem der Mann über starke Schmerzen in den Schultern geklagt und ein Krankenhaus aufgesucht hatte.
Röntgenaufnahmen haben dann ergeben, dass der Deutsche seinen C7-Halswirbel gebrochen hat, der sich in der Nähe der Halsbasis direkt über den Schultern befand. Die Folge: Sechs Wochen lang musste er eine Art Halskrause tragen, um seinen Hals zu stützen. Nach 12 Wochen erholte sich der 31-Jährige wieder von seiner Verletzung.
600 Gramm schwere Headsets
Welches Spiel der Mann spielte, haben die Ärzte nicht verraten. Er musste seinen Körper dabei jedoch zu „rhythmischen visuellen und musikalischen Auslösern“ bewegen. VR-Headsets können bis zu 600 Gramm wiegen. Trägt man das Gerät also tagtäglich mehrere Stunden lang, kann das schädliche Auswirkungen auf den Körper haben. Wie die Mediziner in ihrem Bericht erklären, können derartige Verletzungen entstehen, weil ein Knochen wiederholt zu stark belastet wird, was dazu führt, dass er mit der Zeit bricht.
Einer der Autoren, Dr. David Baur, ein Orthopädie- und Traumaspezialist in dem Krankenhaus, erklärte, die Verletzung ähnele einer „Lehmschaufelfraktur“. Benannt ist sie nach Verletzungen, die in den 1940er Jahre bei Tonminenarbeitern in Australien festgestellt wurden, die mit Schaufeln schnell Material über ihre Schultern aus Bergbaugruben schleuderten. Zudem soll die Verletzung des 31-Jährigen jenen von professionellen Läufern, Reitern, Volleyballspielern sowie Soldaten ähneln.