Deutscher Comedypreis streicht Luke Mockridge von der Nominierten-Liste
Nach den anhaltenden Vorwürfen gegen Luke Mockridge streicht der Deutsche Comedypreis nun kurzfristig die Produktion des Comedians „ÜberWeihnachten“ von der Nominierten-Liste. Die Nominierung sei laut Veranstalter zurückgezogen worden, um „Cast und Crew zu schützen“.
Die Netflix-Produktion hätte ursprünglich in der Kategorie „Beste Comedy-Fiction“ ins Rennen gehen sollen.
Deutscher Comedypreis zieht Nominierung von Luke Mockridge zurück
Am heutigen Freitag wird der Deutsche Comedypreis verliehen. Eine Produktion wurde nun aber kurzfristig von der Nominierten-Liste gestrichen. Luke Mockridges Netflix-Miniserie „ÜberWeihnachten“ ist nicht mehr dabei. Die Nominierung wurde von den Veranstaltern zurückgezogen!
Die Nominierung für die Netflix-Miniserie #ÜberWeihnachten wurde zurückgezogen. Deswegen gibt es nur noch 19 statt 20 Nominierungen für den deutschen #Comedypreis. https://t.co/UXAJrNl3DH
— SAT.1 (@sat1) September 30, 2021
„Aufgrund der öffentlich geführten Diskussionen sind das Cologne Comedy Festival, Sat.1, Netflix, Brainpool Pictures und Luke Mockridge als Co-Produzent übereingekommen, dass die Produktion ‚ÜberWeihnachten‘ von der Nominierungsliste des deutschen Comedypreises 2021 genommen wird“, erklärt Ralf Günther, Geschäftsführer der Veranstalter vom Cologne Comedy Festival, in einem Statement. Weil nicht eine einzelne Person nominiert sei, sondern die ganze Produktion, wolle man mit diesem Schritt die Beteiligten aus Cast und Crew schützen, heißt es weiter. Dass die Veranstalter die von Mockridge auch co-produzierte Miniserie von der Nominiertenliste strichen, ist eine Reaktion auf die anhaltenden Vorwürfe gegen Luke Mockridge.
Anhaltende Vorwürfe der sexuellen Gewalt
Zum Hintergrund: Seit Monaten kochen in den Medien und sozialen Netzwerken immer wieder Anschuldigungen gegen den Comedian hoch. Er selbst hatte sich im August in einem Video nach langem Schweigen zur Anzeige einer Ex-Freundin geäußert: „Es soll eine Nacht innerhalb unserer Beziehung gegeben haben, wo ich Sex wollte, aber sie nicht, wo es dann auch nicht zum Sex kam, aber es sich für sie rückwirkend nach all diesen Monaten angefühlt haben soll wie eine versuchte Vergewaltigung“, so Mockridge damals. Letzte Woche hatte dann „Der Spiegel“ in einem längeren Stück über den „Fall Mockridge“ berichtet. Und der Artikel hat es in sich! Insgesamt melden sich zehn weitere Frauen zu Wort und beschuldigen Mockridge der sexuellen Belästigung. Als Reaktion darauf verkündet der Comedian Anfang der Woche auf Instagram die Verlängerung seiner Auszeit und sagt alle schon angekündigten TV-Shows für 2022 ab.
Ex-Freundin bedankt sich für Solidarität
Indes bedankt sich nun die Frau, die den Stein ins Rollen brachte, Ines Anioli, für den Support ihrer Anhänger. Die Podcasterin habe unglaublich viele Hassnachrichten bekommen, nachdem sie öffentlich gemacht hat, von ihrem Ex-Freund während ihrer Beziehung sexuell bedrängt worden zu sein. Doch es gab auch viel Solidarität für die 34-Jährige. Auf Instagram wendet sich Ines jetzt an alle, die sie unterstützt haben. Zu einem Foto, auf dem Ines einen Hundekot-Beutel hochhält, schreibt sie: „Freunde, ich hab die Scheiße im Griff – also hin und wieder mal. Aber mal ernsthaft: Danke! Danke für die Solidarität und die Unterstützung. Nicht nur für mich, sondern für alle Betroffenen.“