Deswegen sprechen wir in Beziehungen in Babysprache miteinander
Habt ihr euch auch schon dabei ertappt, dass ihr mit eurem Partner sprecht, wie mit einem kleinen Kind? Irgendwie verfällt man in Beziehungen immer wieder in Babysprache.
Aber wieso ist das eigentlich so?
Babysprache in Beziehungen
Süße Kosenamen wie Mäuschen, Bärli oder Schatziputzi sind schon schlimm genug, aber zumindest noch verständlich. Bei vielen Pärchen geht das aber noch viel weiter, sie führen meist ganze Konversationen in Babysprache. Dabei verfallen sie nicht nur in eine andere Tonlage, sondern können teilweise komplett unverständliche Wörter von sich geben. Und so nervig es ist, sind wir, wenn wir ehrlich sind, selbst in unserer eigenen Beziehung auch nicht viel besser.
Unterstützung eines liebevollen Umgangs
Laut der Anthropologin Dean Falk ist dieses Verhalten aber ganz normal. Die kindische Sprache unterstütze einen liebevollen Umgang miteinander und untermauert die Zusammengehörigkeit der Partner. Dean Falk ist Expertin für die Anfänge der menschlichen Sprachentwicklung und hat das Buch „Finding Our Tongues: Mothers, Infants, and the Origins of Language“ geschrieben. „Die Babysprache existiert, damit kleine Kinder Sprache lernen können, aber sie drückt auch Liebe aus und stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind“, erklärt sie. Aus einem ähnlichen Grund würden auch Erwachsene diese Sprache weiterführen.
Kosenamen helfen, sich dem Partner zu öffnen
Nicht nur die Babysprache auch Kosenamen sind in unserer Beziehung normale Ausdrucksweisen. Vor drei Jahren erklärte der Sprachwissenschaftler Frank Nuessel von der University of Louisville gegenüber dem Independent, dass Kosenamen hilfreich seien, um sich seinem Partner gegenüber zu öffnen. „Es erlaubt Menschen, gewisse Freiheiten auszuleben, die sonst in der Rolle des Erwachsenen Restriktionen unterworfen sind“. Zudem sind Babysprache und Kosenamen laut Experten Ausdruck des natürlichen Spieldrangs des Menschen. In Babysprache miteinander zu kommunizieren ist also ein Weg, die angeborenen Muster des Spiels und des Kümmerns ausleben zu können.
Also muss es uns überhaupt nicht peinlich sein, mit unserem Hasibärli süß zu reden, weil sein Gesicht ja so knuffig ist. Im Gegenteil: Es ist eine ganz normale Form der Ausdrucksweise. Also, meine lieben Schatzimausis, redet weiter ganz, ganz lieb miteinander, ja?