Deswegen kriegen wir im September mehr Geld aufs Konto
Im September bekommen die Österreicher mehr Geld aufs Konto. Grund ist die vorgezogene Steuerreform der Regierung. Die Steuerentlastung wirkt rückwirkend mit 1. Jänner 2020.
In Summe gibt der Staat übrigens 2,7 Milliarden Euro an die Steuerzahler aus. Das beinhaltet auch die bereits ausgezahlte Einmalzahlung für Arbeitslose.
Steuerentlastung bringt zusätzliche Zahlungen vom Staat im September
Money, Money, Money! Wer sich in den kommenden Tagen über mehr Geld am Konto wundert, kann beruhigt sein. Es handelt sich vermutlich um keine Fehl-Überweisung. Im September werden nämlich jene Gelder überwiesen, die dazu beitragen sollen, die Konjunktur in Österreich anzukurbeln und den Unternehmen somit zumindest ein wenig aus der Coronakrise zu helfen.
Einerseits bedeutet das Geld für Familien, nämlich einmalig 360 Euro für jedes Kind, für das man Familienbeihilfe bezieht. Diese Auszahlung erfolgt übrigens mit der monatlichen Überweisung der Familienbeihilfe. Andererseits greift auch die Steuerreform, auf die sich das Parlament geeinigt hat, rückwirkend ab 1. Jänner. Das bedeutet, dass man den Eingangsteuersatz von 25 auf 20 Prozent senkt. Konkret bedeutet das für alle Einkommen ab 1.800 Euro brutto im Monat eine maximale Entlastung von 350 Euro pro Jahr.
Rückerstattung
Für die Monate Jänner bis August gibt es eine summierte Rückerstattung im September. Die Arbeitgeber müssen die Lohnsteuer aufrollen und neu berechnen. Im September wird dann die eingesparte Steuer überwiesen. Das folgt mit dem September-Gehalt, je nachdem ob das am Monatsersten, in der Mitte des Monats oder am Monatsende passiert.
Beispielsweise können Personen mit einem Brutto-Monatseinkommen von über 1.800 Euro mit zusätzlich 233 Euro rechnen. Danach berechnet man die steuerliche Entlastung durch die Senkung übrigens monatlich. Das bringt bei diesem Beispiel etwa 29,17 Euro mehr pro Monat.
Frauen ziehen den Kürzeren
Geringverdiener erhalten übrigens einen Teil der Sozialversicherung zurück, genauer gesagt eine Negativsteuer von 100 Euro. Das passiert allerdings erst mit dem Lohnsteuerausgleich im kommenden Jahr. Wer weniger verdient, profitiert also auch weniger von der Steuerreform. Am stärksten bringt die Entlastung Gutverdienern etwas und – wie der Budgetdienst des Parlaments bereits im Juli errechnet hat – natürlich Männern. Laut den Berechnungen erhalten Männer sechs von zehn Euro. Sie haben wegen ihrer höheren Einkommen nämlich deutlich mehr vom niedrigeren Eingangssteuersatz als Frauen. Diese erhalten hingegen mehr von der erhöhten Negativsteuer. Die höhere Negativsteuer kostet übrigens 100 Millionen Euro, die Steuersenkung kostet 1,7 Milliarden Euro. Männer profitieren also wieder einmal mehr als Frauen.