Designer Wolfgang Joop schockt mit frauenfeindlichen Aussagen
In einem Interview mit dem Spiegel schwärmte Wolfgang Joop von der „frivolen“ und „frigiden“ Modewelt der 70er und 80er Jahre. Dabei berichtete er auch über den Umgang mit Models und sorgte damit für ziemlich viel Aufregung.
Denn in dem Interview spricht er davon, dass Models auch an reiche Männer vermittelt wurden.
„Wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten“
Es sollte eigentlich ein Interview zu den großen „Fashion Fragen“ und dem Tod von Karl Lagerfeld werden. Was Designer Wolfgang Joop vermutlich jedoch nicht voraussah: Seine Aussagen zur Modewelt sorgen für einen regelrechten Shitstorm. Denn als Joop über Karl Lagerfelds Tod spricht und erzählt, warum er damals betroffen war und weinte, erklärt er, dass mit Lagerfelds Tod eine Ära zu Ende gegangen sei.
Eine Ära, in der „diese Welt so wunderbar frivol und frigide war“, schildert er. „Alles war käuflich. Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer. Und wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten.“
Auf die Nachfrage der Journalisten, dass dies doch ziemlich fürchterlich sei, stimmt Joop zwar zu, betont aber auch: „Aber wirklich schön ist die Modewelt nur, wenn es auch die Sünde gibt.“
Aussagen, die Joop nach Veröffentlichung des Interviews am Wochenende einen Shitstorm einbringen. Viele verurteilen die Aussagen als frauenfeindlich, werfen dem Designer – der in der Vergangenheit als Juror bei Germany’s Next Topmodel arbeitete – Machtmissbrauch vor. Ein User schreibt auf Twitter etwa, dass Joop der „guten alten Zeit“ nachtrauere und damit eine Phase meint, „als man Models noch wie fleischliche Ware verschachert und missbraucht hat.“
Wolfgang Joop entschuldigt sich
Wolfgang Joop reagierte schließlich selbst auf die Verärgerung zu seinen Aussagen. Am Montag stellte er ein Statement auf seine Social Media Plattformen, in dem er sich bei jenen Menschen entschuldigt, die er „verärgert oder verletzt“ habe.
„In meinem Kommentar zu vergangenen Zeiten der Modewelt wies ich auf die Korruption und Frivolität der siebziger und achtziger Jahre der Branche hin, deren Bestandteil bedauerlicherweise auch der respektlose und missbräuchliche Umgang mit Models war„, schreibt er. Er betont allerdings, dass er „jegliche Form von Machtmissbrauch und Gewalt damals wie auch heute zutiefst ablehne.“
Gegenüber der Bild-Zeitung stellt er seine Aussagen noch einmal klar und erklärt: „Die Models wollten Geld verdienen und dazugehören. Da war es doch besser, Kontakt mit reichen Männern zu haben, als an der Supermarktkasse sitzen zu müssen. Die Dinge, die ich da anspreche, sind nun mal passiert. Ich befürworte diese Vorfälle nicht!“