Deshalb posten immer mehr Männer Fotos mit Kopftuch
Die iranische Journalistin Masih Alinejad hat ein Projekt in die Welt gerufen, das sich seit dem ersten veröffentlichten Foto wie rasend im World Wide Web verbreitet. Unter dem Hashtag #meninhijab werden in den sozialen Medien seit ein paar Wochen immer mehr Bilder von Kopftuch-tragenden Männern verbreitet.
Der Sinn hinter dem Hashtag
„Ich wollte, dass die iranischen Männer einmal die Erniedrigung und Entwürdigung spüren, die Millionen von Frauen jeden Tag ertragen müssen“, erklärt Alinejad, die heute in New York lebt, in einem Interview mit der Deutschen Presse Agentur.
Seit 40 Jahren werden iranische Frauen dazu gezwungen, ihr Haar in der Öffentlichkeit zu bedecken. Verstoßen sie gegen dieses Gesetz, drohen ihnen harte Strafen. Höchste Zeit, etwas zu verändern, findet die Journalistin, die den Iran 2009 verließ, um nach London zu ziehen. Alinejad sorgte bereits mit ihrer Kampagne „My Stealthy Freedom“, im Rahmen derer sie iranische Frauen dazu aufforderte, Selfies ohne Hijab zu machen, für Aufsehen in ihrem Heimatland.
Iranische Männer protestieren gegen Kopftuch-Zwang
Mit ihrem neuen Projekt, bei dem sie Männer dazu auffordert, mit dem Hashtag #meninhijabs Fotos mit Kopftuch zu posten, will sie auf die Sinnlosigkeit dieses Zwangs aufmerksam machen. „Für die Männer ist das nur ein kurzer Moment der Lächerlichkeit, aber die Frauen brechen das Gesetz“, sagte Alinejad. „Sie (die Frauen, die neben den Männern ohne Kopftuch posen) tragen das wahre Risiko, aber sind unerschrocken.“.
Unter den Fotos stehen Sätze wie „Meine Schwester ist wie ich“, oder „Es darf keine Vorschriften geben, was jemand zu tragen oder zu essen hat.“. Alinejad startete das Projekt nach einer Aussage des iranischen Aussenministers Mohammed Dschawad Sarif, der behauptete, Touristinnen würden im Iran sehr gerne Kopftuch tragen.