Der Versuch die passende Verhütungsmethode zu finden
Zugegeben: Das Thema „richtiges Verhütungsmittel“ war lange Zeit kein akutes Problem für mich, da ich nur kurze Beziehungen führte und ein Kondom in meinen Augen mehr als ausreichend war. Mit dem fortschreitenden Alter wurden auch die Beziehungen länger – und dann kamen die ersten Überlegungen zum Thema Verhütungsmethoden.
Grundsätzlich konnte ich die Anti-Baby-Pille für mich ausschließen, weil ich erstens nicht gerne Tabletten nehme und zweitens in solchen Belangen relativ vergesslich bin. Ich hatte auch viele Informationsgespräche diesbezüglich mit unterschiedlichen Gynäkologen – und schlussendlich fühlte ich mich auf mich allein gestellt, weil jeder einzelne Facharzt scheinbar divergierender Meinung war.
Zunächst verwendete ich den Verhütungsring:
Von Vorteil war die leichte Handhabung: Einmal im Monat für die Zeit der Periode rausnehmen und dann wieder einen neuen Ring einsetzen. Für den Partner ist der Ring kaum bzw. gar nicht spürbar – der Kostenpunkt liegt bei 15 EUR pro Monat.
Das ging ein ganzes Jahr lang gut und dann hatte ich eine Blasenentzündung nach der anderen. Damit hat sich der Ring selbst ausgeschlossen, weiterhin ein Teil meines Körpers zu sein.
Daraufhin probierte ich die Verhütungsspritze:
Vorteil hier ist, dass man nur alle drei Monate zum Arzt muss, um sich injizieren zu lassen – und die Monatsblutungen fielen ganz aus. Juhu!
Nachteil: Ich hatte Fressattacken und es kam hinzu, dass meine Haut ziemlich überreagierte. Oh no!
Die Hormonspirale
Kurze Zeit später erzählte mir eine Frauenärztin von der Hormonspirale und ich versuchte, mich in vielen Foren und Online-Fachzeitschriften schlau zu machen. Leider waren die Erfahrungsberichte fifty-fifty dafür und dagegen. Abenteuerlustig wie ich bin, ging ich diese kostspielige Sache (EUR 700,-) ein.
Hier ist allerdings zu bedenken, dass die Hormonspirale für die Dauer von fünf Jahren eingesetzt wird – und dann wären es knapp EUR 12,- pro Monat an Kosten … Mein Partner übernahm die Hälfte der Rechnung.
Das Einsetzen der Hormonspirale war zu vergleichen mit einer Zahnwurzelbehandlung: Es war ein kurzer, ziehender und extrem starker Schmerz. Da die Spirale während der Periode einzusetzen ist, hatte ich noch mindestens eine Woche lang starke Blutungen.
Das eine Jahr mit der Hormonspirale nahm mich körperlich sehr mit. Ich hatte zirka zwei Wochen nach dem Einsetzen anfänglich leichte Rückenschmerzen, die in den nächsten paar Monaten immer stärker wurden, sodass ich nicht mehr lange sitzen bzw. gehen konnte.
In dieser Zeit nahm ich 15 Kilo zu und hatte Stimmungsschwankungen wie ein pubertierender Teenager. Das waren auch anstrengende Zustände für die Beziehung.
Als ich den Frauenarzt wechselte, führte er diese Umstände auf die Hormonspirale zurück.
Ich hatte sie die ganze Zeit nicht im Verdacht, da ich beruflich und privat viel eingespannt war, und es auf den Stress zurückführte. Der große Vorteil hier war, dass ich keine monatlichen Blutungen hatte, die Verhütung zu 99% sicher war und ich ja auch viel dafür bezahlt hatte.
Goldspirale
Gleich nachdem der Arzt die Schilddrüse ausgeschlossen hatte, wurde die Hormonspirale gegen die Goldspirale ausgetauscht. Das ging ziemlich schnell und mit weit weniger Schmerzen.
Seitdem hatte ich keine Rückenschmerzen, keine emotionalen Achterbahnfahrten, 99% Schutz für die nächsten fünf Jahre, aber monatliche Blutungen. Der Vorteil liegt für mich vor allem darin, dass die Gold Spirale keine Hormone enthält und mir damit die Nebenwirkungen von Hormonen (Stimmungsschwankungen, erhöhtes Thrombose Risiko, Gewichtsschwankungen, etc.) erspart blieben. Das war vor anderthalb Jahren, und obwohl mein Körper sich noch von der Hormonspirale erholt, verträgt er die Goldspirale gut.