Der dicke, stinkende Kakapo ist Neuseelands Vogel des Jahres
Er kann nicht fliegen, er ist dick und er stinkt: Neuseeland hat bereits zum zweiten Mal den Kakapo zum Vogel des Jahres gekürt. Leider ist der schräge Vogel vom Aussterben bedroht.
Seine Fressfeinde Katzen, Mader und Ratten lassen sich nämlich nicht lumpen und können den klobigen, nach Moos miefenden, nachtaktiven Vogel gut erkennen.
Dicker Kakapo tut so als wäre er ein Busch
Kakapo heißt übrigens „Nacht-Papagei“ in der Sprache der Maori, die indigene Bevölkerung Neuseelands (ja, eine langweilige Erklärung leider). Das Leben des Kakapos ist ein simples: In der Nacht pickt er Körner und Früchte, klettert auf Bäume und lässt sich dann klopsig und unbeholfen wie ein übergewichtiger Fallschirmspringer auf den Boden gleiten. Fliegen kann der Kakapo nicht. Immerhin wiegt der Papagei vier Kilo. Tagsüber glaubt er, er sei ganz gefinkelt, wenn er so tut als wäre er ein Busch. Das ist auch seine einzige Überlebensstrategie. Leider sind Katzen, Mader und Ratten, die zu seinen Fressfeinden gehören, nicht ganz doof. Sie können den Vogel von einem Busch unterscheiden. Und genau deswegen ist der Kakapo auch vom Aussterben bedroht.
Allerdings ist der Bestand des Vogels seit 1994 von 47 Exemplaren auf 213 gestiegen. Dennoch gilt das „mächtige Mooshuhn“, wie er in Neuseeland auch genannt wird, als bedroht. Immerhin ist er in seinem Heimatland extrem beliebt. Bereits zum zweiten Mal wurde er zum Vogel des Jahres gekürt. Damit macht er uns allen Hoffnung: Nichts tun, ein paar Kilos mehr auf den Rippen und etwas Körpergeruch macht uns offenbar zu besonders beliebten Wesen.
Harte Konkurrenz
Durchgesetzt hat sich der Kakapo übrigens gegen den Albatros und den Hihi. Der Hihi war übrigens kein guter Verlierer. Beim Hihi, den wir auf Deutsch als STICHvogel kennen, ist der Name Programm. Er lebt polyamorös und pflanzt sich gerne fort. Er galt kurze Zeit als der Favorit im Rennen um den neuseeländischen Vogel des Jahres, doch dann kam es zu einem Skandal: Ein Sexspielzeug-Laden hatte 1500 Fake-Stimmen abgegeben. Ein eindeutiger Fall von Wahlbetrug. Der ehrliche, stinkende Kakapo trug also den Sieg davon.