Das steckt hinter dem viralen Hashtag
Alles begann, als das aktuelle Skandal-Video des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, an die Öffentlichkeit gelangte. Im besagten Video prahlt Trump damit, Frauen zu begrapschen, und mit ihnen zu tun, was er wolle – ihm könne ohnehin nichts passieren. „Wenn du ein Star bist, kannst du alles tun (…) du kannst ihnen an die Pussy fassen…“, erklärt Trump im Clip. Kurz nach der Veröffentlichung des Videos meldeten sich zahlreiche Prominente, unter anderem auch First Lady Michelle Obama mit ihrer Rede „Genug ist genug!“, zu Wort.
Sie meint: „Das ist nichts, was wir einfach ignorieren können (…) Das ist ein mächtiger Mann, der offen und frei darüber spricht (…) Frauen (gegen ihren Willen) zu küssen und zu begrapschen„.
#NotOkay
Kurz darauf veröffentlichte die Bestseller-Autorin Kelly Oxford („Everything Is Perfect When You’re a Liar“) unter dem Hashtag #NotOkay ein Posting auf Twitter und rief damit alle Frauen auf, es ihr gleich zu tun. Sie teilte ihre persönliche Erfahrung: „Ein alter Mann in einem Stadtbus fasst mir an die ‚Pussy‘ und lächelt mich an, ich bin zwölf.“.
Innerhalb von nur 14 Stunden taten es ihr bereits über eine Million Frauen gleich und teilten ihre Erlebnisse.
women have tweeted me sexual assault stories for 14 hours straight. Minimum 50 per minute. harrowing. do not ignore. #notokay
— kelly oxford (@kellyoxford) 8. Oktober 2016
I am in such horrendous shock and yet so proud of the women sharing their assaults. #notokay is trending in US. Not our shame anymore ❤️
— kelly oxford (@kellyoxford) 8. Oktober 2016
@kellyoxford The family eye doctor (relative) who touched my breasts and nibbled at my neck, age 14. I was 50 before I told my mom.
— (((Barbara Albin))) (@topmom100) 9. Oktober 2016
I can’t even remember my first. I can only remember my worst. That’s how bad it is for women. #NotOkay https://t.co/7w4p6OpzQj
— Chelsea (@ChelaW4315) 8. Oktober 2016
Age 14, my stepdad groped me. This & worse for 2 years before I snapped
Age 18, I was homeless & raped in a tent for 2 weeks 1/2#notokay
— Gas The Bronies (@karmapolitical) 9. Oktober 2016
@kellyoxford I was 22, he was 61. It happened twice. #ImASurvivor #notokay
— Taylore Marie (@tayyyee33) 17. Oktober 2016
In seinem Wort zum Sonntag ermutigt Christian Rommert, sich gegen den alltäglichen Sexismus einzusetzen. #notokay https://t.co/nFUJISPKFT
— Baptisten (@baptisten) 17. Oktober 2016
Es muss sich etwas ändern!
Am wichtigsten ist den Menschen hinter all den persönlichen Geschichten, die unter dem Hashtag geteilt werden, dass sich Frauen nicht mehr schuldig fühlen dürfen, wenn sie Opfer sexueller Belästigung und Gewalt werden. Außerdem muss Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass auch alltägliche „Kleinigkeiten“, wie eine Frau respektlos anzuquatschen, ihr unangenehm nahe zu kommen oder offen darüber zu sprechen, sich ihr aufdrängen zu wollen, nicht okay, oder normal sind. Ausreden wie „So sind Männer eben“, „Sie können halt nicht anders“ oder „Da muss frau durch“ dürfen in Zukunft nicht mehr gelten.
Ein junger Vater bringt es mit seinem Tweet auf den Punkt: „Die Tweets unter #NotOkay tun mir in der Seele weh. Als Vater von zwei Jungs rufe ich alle Väter dazu auf, eine neue Generation rechtschaffener Männer großzuziehen!„.