Das steckt hinter dem neuen Plazenta-Trend
Entscheidet sich eine Frau für eine Lotusgeburt, bedeutet das, dass die Nabelschnur ihres Neugeborenen nicht abgeklemmt wird. Das Baby bleibt statdessen so lange mit der Plazenta verbunden, bis diese austrocknet und von alleine abfällt. Das kann 3 bis 10 Tage dauern. Als erste Frau der westlichen Welt soll die Amerikanerin Claire Lotus Bay in den 1970er Jahren ihr Kind bei der Geburt nicht vom Mutterkuchen trennen haben lassen. Sie und die Anhänger der Lotusgeburt sind überzeugt, dass die Plazenta das erste Organ eines Menschen sei – und es gerade deshalb nicht künstlich abgetrennt werden dürfe. So könne man das Kind vor Verlustgefühlen, Einsamkeit und Ängsten schützen. Außerdem würde dadurch das Immunsystem des Kindes gestärkt werden.
Ein neuer Trend
Im Netz wird die Lotusgeburt heute abgefeiert wie nie zuvor. Immer mehr Frauen entscheiden sich für diese natürliche Geburtsmethode und posten stolz die Bilder ihrer Säuglinge samt zugehörigem Mutterkuchen. Die Plazenta präsentieren sie da mal schön verpackt im schicken Stoffbeutel, mal verziert mit vielen Blümchen und manchmal auch einfach ganz „naturbelassen“. Ein Anblick, der Zartbesaitete schon mal Schlucken lässt – natürlich hin oder her.
Nicht ohne Risiko
Viele Ärzte warnen vor Lotusgeburten und geben zu bedenken, dass diese beim Neugeborenen leicht zu Infektionen führen könne. Außerdem bestünde durch diese Praxis die erhöhte Gefahr einer Nabelverletzung. Aufgrund der großen Keimdichte werden Lotusgeburten generell nicht in Krankenhäusern angeboten. Werdende Mütter, die sich von den Risiken nicht abschrecken lassen, können ihr Kind also nur bei einer Privatgeburt unter ärztlicher Kontrolle auf diese Weise zur Welt bringen. Wer mehr zum Thema Lotusgeburten erfahren möchte kann hier weiterlesen.