Jeder Mensch ist anders, das wissen wir natürlich. Dennoch gibt es ein paar ganz besondere Fälle. Einige Körpermerkmale kommen nur bei rund 5% der gesamten Weltbevölkerung vor. Das birgt jedoch nicht immer nur Vorteil. Manche Merkmale können im Alltag der Betroffenen richtig nervig sein! Wir haben euch die Top 5 der seltensten Eigenschaften zusammengefasst:

1. Chimärismus

Als Chimären werden jene Menschen bezeichnet, die bereits in der Gebärmutter mit ihrem eigentlichen Zwilling verschmelzen. Klingt irgendwie total creepy, oder? Zwei Spermien befruchten dabei zuerst ganz normal zwei verschiedene Eizellen. Zu einem späteren Zeitpunkt verschmelzen beide Eizellen miteinander und aus zwei Embryos wird einer! Ein Mensch kann damit also ein doppeltes Erbgut in sich tragen.

Bei einem Paar in Amerika führte das zu großer Verwirrung. Sie bekamen ihr zweites Kind mithilfe einer künstlichen Befruchtung, doch der anschließende Vaterschaftstest fiel negativ aus. Erst nachdem die DNA des Kindes mit der DNA aus der Schleimhaut, sowie aus den Spermien des Vaters abgeglichen wurde, stellten die Ärzte bei dem Vater Chimärismus fest. „Der Vater ist eine Fusion aus beidem, Vater und gleichzeitig Onkel des Kindes. Das ist verdammt cool“, so der behandelnde Arzt Dr. Starr gegenüber welt.de.

Bei manchen Chimären ist dieses Phänomen nach außen eben nicht zu sehen und sie wissen selbst nicht, dass sie eine Seltenheit sind. Das häufigste äußere Merkmal von Chimärismus sind zwei unterschiedliche Augenfarben oder unterschiedliche Hautfarben, wie bei der Sängerin Taylor Muhl.

2. Doppelreihige Wimpern / Distichiasis

Was sich nach super dichten Traumwimpern anhört ist für die Betroffenen eher eine Last. Wer an Distichiasis leidet hat einen zweiten Wimpernkranz unterhalb der normalen Wimpern. Das Problem dabei: Wenn die Wimper zu nah am Lidrand wächst, steht sie in das Auge und zerkratzt damit die Hornhaut, was wiederum zu akuten Augenentzündungen führt. Dagegen hilft nur eine operative Entfernung der einzelnen Wimpern.

Elizabeth Taylor ist wohl eine der bekanntesten Betroffenen.

 

3. Tetrachromasie

Der Mensch hat normalerweise drei Farbrezeptoren im Auge, die dafür verantwortlich sind, dass wir Farben sehen und unterscheiden können. Bei 12% aller Frauen, existiert jedoch zusätzlich ein vierter Rezeptor. Dieser ermöglicht es den Betroffenen noch mehr Farben zu erkennen, vor allem im Gelb-Orange Bereich. Das Themengebiet ist jedoch sehr schwer zu erforschen, da den meisten Betroffenen nicht bewusst ist, dass sie mehr sehen als andere. Doch es werden immer mehr Schnelltests angeboten um sich selbst zu testen. Und, bist du ein Tetrachromat?

4. Präaurikulärer Sinus

Einer aus 100 Menschen trägt dieses Überbleibsel der Evolution mit sich herum. Bei dem unaussprechlichen Fachbegriff handelt es sich um ein klitzekleines Loch über dem Ohr. Biologen gehen davon aus, dass es sich bei dieser Einkerbung um die Reste von Kiemen handelt.

Grundsätzlich ist das Loch kein Grund zur Sorge, sollte es sich jedoch immer wieder entzünden, kann man es sich bei einem Arzt chirurgisch entfernen lassen. In Afrika und Asien ist dieses Phänomen übrigens viel häufiger anzutreffen als in Europa oder den USA.

 

5. DEC2-Mutation

Was nach Zombieapokalypse klingt, beschreibt ein Merkmal das wir wohl alle gerne hätten. Das DEC2-Gen ist im menschlichen Körper für die innere Uhr zuständig. Mutiert es, ermöglicht es den Betroffenen ihre Akkus innerhalb kürzester Zeit wieder aufzuladen. Während ein Normalo zwischen 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht benötigt, um ausgeruht zu sein, steht ein DEC2-Mutierter bereits nach 6 Stunden putzmunter auf der Matte. Und zwar immer. Jeden Tag. Allein auf die Woche gerechnet, sind das 14 Stunden, die man mehr zur Verfügung hat! Ein Traum, den jedoch nur 1% der Bevölkerung leben darf.