Das sind alle Gewinner
Die Wiener Hofburg ist am Samstagabend ganz im Zeichen der 27. Verleihung des Film- und Fernsehpreis Romy gestanden. Als beliebteste Schauspielerin in der Kategorie Film wurde Ursula Strauss für „Meine fremde Frau“ ausgezeichnet, bei den Herren konnte sich Tobias Moretti – bereits zum siebenten Mal – als Romy-Gewinner feiern lassen. Otto Schenk erhielt für sein Lebenswerk eine Romy in Platin.
Schenks Laudator Michael Niavarani erklärte: „Otti, du bist einfach ein Meisterwerk.“ Er könne nichts anderes als wahrhaftig sein. Er könne den Rollen kein Leben einhauchen, weil er die Rolle ist, sagte Niavarani über Schenk. Unter Standing Ovations kam dieser auf die Bühne und bedankte sich. „Aber ich lasse mir diese Ehre nicht einfach so gefallen, ich habe noch Einiges vor“, kündigte Schenk an.
Die Romy-Publikumspreise, die auf Basis von Abstimmungen via Internet und per Post ermittelt wurden, sind heuer in insgesamt sechs Kategorien verliehen worden. Zur Gala des vom „Kurier“ ausgetragenen und live in ORF 2 übertragenen Fernsehpreises kam das Who is Who der deutschsprachigen TV-Branche.
Zur beliebtesten Serien-Schauspielerin wurde Adele Neuhauser gekürt. Für die Tatort-Ermittlerin und „Vier Frauen und ein Todesfall“-Darstellerin ist es Romy Nummer vier. Zum beliebtesten Serien-Schauspieler wurde „Bergdoktor“ Hans Sigl gewählt. Da er nicht kommen konnte, nahm Kollegin Nicole Beutler seine goldene Statuette entgegen.
Die deutsche Fernsehmoderatorin Barbara Schöneberger, die die Romy-Gala bereits drei Mal moderierte, stand heuer erneut auf der Bühne, allerdings nicht als Showmasterin, sondern als Gewinnerin in der Kategorie Show/Unterhaltung. „Ich habe schon jeden Preis im deutschen Raum vergeben, und ganz ehrlich, ich habe die Hoffnung schon aufgegeben, dass ich einen Preis gewinne.“
In der Kategorie Information setzte sich die deutsche Talkerin Sandra Maischberger gegen die Kollegen aus Österreich durch. In ihrer Dankesrede zeigte sich die Gewinnerin überrascht: „Ich dachte, es gibt hier eine Obergrenze für Preise an Deutsche.“ „Kurier“-Herausgeber Helmut Brandstätter nannte Maischberger eine der profiliertesten Journalistinnen in Deutschland. In seiner Rede sprach Brandstätter die Pressefreiheit an und mahnte, wachsam zu sein, etwa wenn Extremisten Theaterstücke stören.
Die Auszeichnung für das TV-Ereignis des Jahres ging an den ORF für die Austragung des Eurovision Song Contests. Diese Romy gebühre den Mitarbeitern, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bei der Überreichung an ihn und Programmdirektorin Kathrin Zechner. Und auch das österreichische Fußball-Nationalteam heimste eine Romy ein: Die Qualifikation der ÖFB-Truppe für die Europameisterschaft in Frankreich war der TV-Moment des Jahres.
Bei den Romy-Akademiepreisen, wo nach der Verleihung am Donnerstagabend noch zwei Kategorien offen waren, gewann die Brenner-Verfilmung „Das ewige Leben“ die Romy für den besten Kinofilm und der deutsche Schauspieler Florian David Fitz wurde als Autor für das beste Drehbuch – für den Film „Der genialste Tag“ – ausgezeichnet.