Das kann die schonende Färbe-Methode
Immer wieder hört man Horror-Geschichten darüber, was chemische Haarfarben mit den Haaren und dem restlichen Körper anrichten können. So sollen sich etwa schwangere Frauen ihr Haar nicht mit synthetischen Mitteln färben, da diese über die Kopfhaut aufgenommen werden und so in den Körper gelangen, und dem Embryo schaden können. Grund genug, die Färbe-Methoden mit unnatürlichen Produkten zu überdenken.
Natürliche Alternative
Für alle, die beim Haare färben auf solch belastende Stoffe verzichten wollen, gibt es die pflanzliche Alternative Henna, die bereits seit der Antike in den verschiedensten Bereichen der Körper-Pflege verwendet wird. Zwar ist es nicht möglich, seine Haare mit Henna blonder oder heller zu zaubern, für all jene, die ihr Haar gerne einen Ton dunkler oder schwarz färben, graue Strähnen verstecken wollen oder sich ein schönes, gesundes Rot wünschen, ist die Methode aber auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Was ist Henna eigentlich?
Der Farbstoff Henna wird aus den Blättern des Hennastrauchs (Lawsonia inermis) gewonnen. Der Hauptbestandteil von Henna ist das Pigment Lawson, das für die färbende Wirkung sorgt. Lawson sorgt aber nur für die rote Farbe und wird daher für Henna-Haarfarben mit anderen rein pflanzlichen Stoffen wie zum Beispiel Kaffee gemischt, um so zu unterschiedlichen Farb-Ergebnissen zu kommen.
Warum tut Henna unserem Haar so gut?
Im Gegensatz zu Colorationen, bei denen die Farbe in das Haar eindringt, legt sich die Henna-Farbe lediglich wie eine Schicht um das Haar. Deshalb dient es auch als Schutz vor schädlichen UV-Strahlen und beugt Spliss und Haarbruch vor.
Die Ergebnisse der Henna-Färbe-Methode sind keine knalligen Farben, sondern weiche und natürliche Töne. Das Pulver ist (meist) frei von Schadstoffen wie Ammoniak und Parebenen, die unserem Haar auf Dauer schlimme Schäden zufügen können. Wichtig ist es hierbei darauf zu achten dass die Worte „Phenylendiamine“ oder „Nitro-Phenylendiamine“ nicht in den Inhaltsstoffen zu finden sind – ansonsten kann man seine Haare auch gleich mit chemischen Mitteln färben.
Unser Haar wird es uns danken
Zwar dauert die Henna-Prozedur seine Zeit und braucht definitiv etwas Geduld und Geschick – für all jene, die sich aber zum Beispiel regelmäßig den Ansatz nachfärben, ist dies eine wesentlich gesündere, billigere und schonendere Alternative zu chemischen Haarfarben – und gleichzeitig eine pflegende Haar-Maske.
So geht’s:
Achtung! Damit kein Haar-Drama passiert, sollte die Farbe aber unbedingt zuerst auf einer Strähne getestet werden.
1. Gebraucht wird eine große Schüssel um Anrühren, ein Löffel, Schutzhandschuhe aus der Packung und kochendes Wasser. Um ein dunkleres Ergebnis zu bekommen und einen Rot-Stich zu verhindern, kann zum Beispiel Schwarztee zur Mischung hinzugegeben werden. Das Wasser sollte nicht heißer als 50 Grad sein, da die Farbe sonst einen rötlicheren Stich bekommen kann.
2. Das grüne Pulver mit dem kochenden Wasser übergießen, bis es eine sämige Mischung entsteht. Hier kann man als zusätzliche Pflege auch Honig, Olivenöl und ein Ei zugeben. Dann die Paste auskühlen lassen und am besten lauwarm Strähne für Strähne auf das feuchte Haar auftragen. Vorsicht mit Teppich und Co, denn Henna zieht schnell ein und ist schwer zu entfernen.
3. Nach dem Auftragen kann man die Farbe – je nach Wunsch – eine halbe bis zwei Stunden einwirken lassen. Am besten ein altes Handtuch um den Kopf wickeln, damit die Paste schön warm bleibt. Vorsicht mit der Haut – die kann von Henna schnell orange gefärbt werden, deshalb behutsam auftragen und Spritzer aus dem Gesicht entfernen. Beim Auswaschen braucht man ein bisschen Geduld, da das eingetrocknete Henna eine sehr erdige Konsistenz hat. Idealerweise zuerst nur mit Wasser auswaschen und anschließend mit einer Spülung (optimalerweise ohne chemische Zusätze, da diese die Wirkung der Farbe schwächen können) pflegen.
Vorsicht:
Auch bei Henna sind allergische Reaktionen möglich. Deshalb vor dem Färben, wie auch bei herkömmlichen Haarfarben, immer vorher an einer Strähne und an der Kopfhaut testen.
Henna-Haarfarben gibt es zum Beispiel in Reformhäusern, bei DM, oder auf Amazon.