Das Gesundheitssystem von Chile laut Präsident fast am Limit
In Südamerika breitet sich die Coronavirus-Pandemie weiter aus. Auch in Chile nehmen die Infektionen mit SARS-CoV-2 stark zu. Gegenüber der Zeitung „La Tercera“ erklärte Präsident Sebastian Pinera sogar, dass das Gesundheitssystem des Landes fast am Limit sei.
Nach Angaben des chilenischen Gesundheitsministeriums liegt die Zahl der Infizierten mittlerweile bei knapp 70.000. 618 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Chilenisches Gesundheitssystem fast am Limit
„Wir sind sehr nah am Limit, weil wir einen großen Anstieg hatten“, sagte Chiles Präsident Sebastian Pinera gegenüber der Zeitung „La Tercera“ am 24. Mai. Denn angesichts der starken Zunahme von Coronavirus-Infizierten geraten die Krankenhäuser in Chile an ihre Grenzen. Auch in anderen Ländern Lateinamerikas stieg die Zahl an Infektionen und Todesfällen deutlich an, darunter auch Mexiko und Kolumbien. Der Großraum Santiago, in dem rund acht Millionen Menschen und damit 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles leben, steht momentan unter Quarantäne.
Die chilenische Regierung hatte zwar Lebensmittelpakete angekündigt, doch die Auslieferung verzögerte sich. Bei Protesten gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise kam es in Santiago außerdem zuletzt zu Ausschreitungen und Gewalt. Dabei wurde ein Polizist angeschossen.
Situation in Südamerika
Südamerika gilt als „neues Epizentrum“ der Pandemie, wie der WHO-Experte Michael Ryan vor wenigen Tagen in Genf mitteilte. So liege etwa Brasilien bei den Corona-Infektionen mittlerweile auf Platz zwei hinter den USA und überholte somit Russland. Auch in Mexiko stiegen die Zahlen der Infektionen sowie Todesopfer zuletzt deutlich an. Das mexikanische Gesundheitsamt meldete 2.764 neue COVID-19-Fälle und 215 weitere Todesfälle. Damit erhöht sich nach offiziellen Angaben die Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten Menschen in Mexiko auf 68.620. 7.394 Personen sind an den Folgen von Corona gestorben.
In Peru meldete man zudem bereits knapp 120.000 Infizierte und 3.456 Todesfälle. In Kolumbien stieg die Zahl der bestätigten Corona-Fälle auf 21.175, 727 Patienten starben bisher.