Darf man bei Konzerten laut mitkreischen und mitfilmen? Social-Media-Nutzer diskutieren über Konzert-Etikette
2023 ist das Jahr der Riesenkonzerte. Taylor Swift füllt in den kommenden Wochen Stadien, Harry Styles macht sich für die Europashows seiner Welttournee bereit und Beyoncés Tour steht schon in den Startlöchern. Doch bei all der Euphorie über die XXL-Shows wird ein Thema derzeit immer wichtiger: die Konzert-Etikette.
Denn in den Sozialen Medien wird derzeit eifrig darüber diskutiert, was man bei Shows machen darf – und was nicht.
Wie soll man sich bei Konzerten Verhalten?
Für Fans von Musiker:innen sind Konzerte das absolute Highlight. Denn das eigene Vorbild oder den Lieblingsstar einmal auf der Bühne sehen zu können und die Songs, die man sonst zu Hause mitgrölt einmal live zu hören und mit tausenden Menschen gemeinsam zu erleben, ist für viele mit kaum etwas zu vergleichen. Und 2023 hat für Superfans wirklich einige Shows in petto. Wer gerade in den Sozialen Medien scrollt, sieht etwa unzählige Mitschnitte von Taylor Swifts aktueller „Eras“- Tour, Shows von Harry Styles oder Vorbereitungen von Fans auf die Beyoncé-Tour.
Es ist das Jahr der großen Shows und scheinbar jede:r in den Sozialen Medien hat zumindest ein Konzert, auf das er oder sie sich schon riesig freut! Doch bei all der Vorfreude auf die Shows werden manche vor Ort dann ziemlich enttäuscht. Nein, nicht wegen den Liveacts, langen Schlangen oder schlechter Tonqualität. Schuld an der Frustration sind die Besucher:innen selbst. Denn zahlreiche Social-Media-Nutzer:innen betonen derzeit: bei Konzerten wird einfach keine Rücksicht mehr auf die anderen genommen. Denn viele kritisieren online das Verhalten der Fans.
Hitzige Diskussionen über Konzert-Etikette
Ununterbrochenes lautes Kreischen, unzählige hochgehaltene Plakate und das ständige Mitfilmen des Konzerts sind nur einige Kritikpunkte, die online derzeit diskutiert werden. Denn manche Nutzer:innen betonen: eben dieses selbstsüchtige Verhalten ruiniert anderen den Abend. So teilt eine Nutzerin etwa ein Video von der letzten Taylor Swift Tour das zeigt, wie laut sie mitgesungen hat. Dazu schreibt sie den Text: „Ich fühle mich schlecht für die Person, die neben mir stehen muss.“ Ein absolutes No Go für viele andere, die betonen, dass ein derartiges Gekreische nicht notwendig ist. „Bei dem Level an Schreien kannst du sie ja gar nicht hören“, kommentiert etwa eine Nutzerin mit Bezug auf Taylor Swift, die ja eigentlich auf der Bühne steht und singt.
Auch die ein oder andere Tanzeinlage der Fans wird kritisiert. So kursiert derzeit etwa ein Video von einem Pärchen, das bei einer Taylor Swift Show seeeeehr eng tanzt. Für viele absolut unnötig und anzüglich. „Ich war nicht einmal dort und fühle mich so unwohl“, kommentiert etwa eine Frau das virale Video.
Viele nehmen die aktuelle Diskussion auch zum Anlass, um einmal festzuhalten, wie man sich denn eigentlich auf Konzerten benehmen sollte. „Versuch nicht, die Sicht der anderen zu verdecken, vor allem nicht mit Plakaten oder ähnlichem“, schreibt etwa ein Twitter-User. Andere machen währenddessen darauf aufmerksam, das nicht jeder Song mitgekreischt werden muss und die Musiker:innen auf der Bühne nichts davon haben, wenn sie ständig nur ihren eigenen Namen zugerufen bekommen.
Konzert Etikette: Wollen die Stars, dass alle laut kreischen?
Doch während manche das Verhalten der Fans kritisieren, betonen andere, dass eben dieses Verhalten nun einmal zu Konzerten gehört. Fans zahlen viel Geld um die Erfahrung zu haben, die sie sich schon lange wünschen. Und dazu gehört eben auch lautes Mitsingen, ausgefallenes Tanzen und das ein oder andere Video. „An alle Menschen die sagen, dass man bei Taylor Swift nicht kreischen und tanzen darf und das fehlende Konzert-Etikette sei: Seid ihr neu hier?“, schreibt etwa eine Twitter-Userin. „Taylor bittet quasi darum, dass jeder mitkreischt und tanzt. Sie verkündet sogar extra die Bridges, um zu sehen ob das hilft.“
Und für viele ist eines noch schlimmer als kreischende Fans: diejenigen, die die Menschen dafür verurteilen, dass sie auf einem Konzert Spaß haben. Denn andere dabei zu filmen, wie sie vermeintlich albern tanzen oder vor Freude mitkreischen ist einfach nur fies und gehört für sie auch nicht zur Konzert-Etikette. Die bessere Alternative wäre es wohl, die Menschen einfach darauf aufmerksam zu machen, dass sie zu laut sind oder keine Rücksicht auf ihr Umfeld nehmen. Denn bei einem scheinen sich alle einig zu sein: Konzerte sind eine Erfahrung, die man gemeinsam mit tausenden Menschen erlebt – und das Ziel sollte doch sein, dass wirklich ALLE ihre Zeit genießen können.