Coronavirus: Schildkrötenbaby-Boom wegen leeren Stränden
Die Coronavirus-Krise hat für die Tierwelt so manche Vorteile. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen können sich nun viele Arten ungestört von Menschen ausbreiten. So etwa auch die Echte Karettschildkröte in Brasilien.
An einem Strand der Stadt Paulista im Bundesstaat Pernambuco sind nun nahezu 100 Baby-Schildkröten geschlüpft.
Schildkröten müssen es über den Strand ans Meer schaffen
Wenn der Schildkröten-Nachwuchs aus den Eiern am Rande des Strandes schlüpft, muss er es über den ganzen Strand bis ans Meer schaffen. Die Wanderung der Jungtiere wird oftmals aufgrund von Spaziergängern, Haustieren und anderen Strandbesuchern gestört. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie herrschen in Brasilien aber momentan strenge Ausgangssperren. Dadurch sind die Gefahren für die kleinen Schildkröten am Strand von Paulista nun gebannt. Die 97 Tiere, die nun dort geschlüpft sind, schafften es daher sicher ins Wasser.
Die Echte Karettschildrköte steht laut dem Washingtoner Artenschutzabkommen unter internationalem Schutz. Früher wurden die Wassertiere wegen ihres Fleisches, ihrer Eier und sogar ihrem Panzer, also ihrem Schildplatt, gejagt. Aus dem Panzern wurden etwa Haarkämme und Brillengestelle gemacht. Die Tiere werden übrigens bis zu 118 cm lang und 85 Kilo schwer.
Natur scheint sich während Corona-Krise zu erholen
Es ist nicht der erste Bericht von Tieren, denen es während der derzeitig geringen Präsenz des Menschen in der Natur besonders gutzugehen scheint. Vor Kurzem gab es Berichte, dass nach langer Zeit wieder Delfine nach Triest zurückgekehrt sind. In Venedig hat sich aufgrund des ausbleibenden Massentourismus die Luftqualität verbessert und aufgrund der geringen Anzahl an Schiffen, konnte man zum ersten Mal seit Langem wieder Fische in den Kanälen entdecken.