Coronavirus – Russland hilft Italien: Weltraumeinheit fliegt Virologen und Ärzte ein
In Teilen von Italien können Spitäler die Last der durch das Coronavirus erzeugten Schwerkranken nicht mehr stemmen. Nun steht Russland mit Hilfskräften und Ausrüstung den Italienern bei.
Russland stellt Italien im Kampf gegen das Coronavirus Schutzausrüstung, mobile Versorgungsstationen und Mittel für eine großflächige Desinfektion von Verkehrsmitteln und Gebieten zur Verfügung. Das teilte der Kreml nach einem Telefonat zwischen dem russischen Präsidenten Putin und Italiens Regierungschef Giuseppe Conte mit.
Die Lieferungen sollen mithilfe von Flugzeugen der Weltraumeinheiten der Russischen Föderation erfolgen. Außerdem will Russland am Sonntag acht mobile Brigaden mit Virologen und Ärzten nach Italien verlegen.
Russland baut neues Krankenhaus für 500 Menschen
Russland selbst hat nach offiziellen Angaben bislang vergleichsweise wenige Coronavirus-Fälle – mit Stand Samstagabend waren es rund 300. In Vorbereitung auf eine weitere Ausbreitung entsteht am Rande Moskaus jedoch ein neues Krankenhaus, in dem bis zu 500 Menschen medizinisch versorgt werden können.
Russen perfekt auf Coronavirus vorbereitet
Dass die Früherkennung und Eindämmung der Krankheit in Russland so gut funktioniere, ist laut der Direktorin des Instituts für Gesundheitswirtschaft an der Moskauer Higher School of Economics, Larissa Popowitsch, ein Verdienst des russischen Seuchenamts. Die zentralisierte Behörde funktioniere wie ein Uhrwerk, lobte sie. Eigens entwickelte Tests seien bereits nach wenigen Stunden verfügbar. Popowitsch verwies zudem auf den historischen Erfahrungsschatz der Gesundheitsbehörde bei der Ausrottung vieler Infektionskrankheiten.
Tatsächlich haben sowjetische Ärzte Erfahrungen im Kampf mit komplizierten Lungenkrankheiten gesammelt. Gerade im Kampf gegen Tuberkulose konnten sie dabei große Erfolge erzielen und Ausbreitung und Sterblichkeit auf ein Minimum senken. Daneben wurde der Seuchendienst auch mit anderen Epidemien wie Cholera oder der „Russischen Grippe“ konfrontiert.