Coronavirus: Regierung arbeitet an Hilfe für Kreditnehmer
Die österreichische Regierung arbeitet momentan an einer Lösung für Kreditnehmer während der Coronavirus-Krise. Eine sogenannte Stundung, also eine Aufschiebung des Kredits, soll helfen.
Eine Kreditstundung ist ähnlich wie eine Pause der Kreditzahlungen. Die Regierung möchte damit bei Liquiditätsproblemen helfen.
Kreditnehmer sollen profitieren
Viele Arbeitnehmer haben wegen der Corona-Krise plötzlich ihren Job verloren. Das Arbeitsmarktservice gab am 1. April infolge der Corona-Krise einen Rekordanstieg an Arbeitslosigkeit bekannt. Den 562.000 Arbeitslosen stehen 60.000 offene Stellen gegenüber. Auch Unternehmen schlittern aufgrund der aktuellen Situation immer häufiger in die Zahlungsunfähigkeit. Finanzminister Gernot Blümel hat eine neue Regelung für Kreditnehmer während der Corona-Krise ausarbeiten lassen. So könnten Privatpersonen und Kleinunternehmen bald von sogenannten Kreditstundungen profitieren. Bisher sind drei Monate vorgesehen, die um weitere drei Monate verlängert werden können. Die Stundung sollen übrigen automatisch greifen. Wer nicht teilnehmen und seinen Kredit weiterhin wie vereinbart abbezahlen möchte, müsse selbst aktiv werden und sich abmelden.
Was bedeutet Kreditstundung?
Bei einer Kreditstundung wird die Fälligkeit oder der tatsächliche Zahlungszeitpunkt des Kredits verschoben. Die von der Regierung vorgesehene Kreditstundung wird zu jenem Satz verzinst, der auch für den ursprünglichen Kredit gilt. In Diskussion sei zudem eine Ausweitung der Regelung auf Kleinunternehmen, denen nahezu alle Umsätze wegbrechen. Dabei werde eine Umsatzgrenze von zwei Millionen und maximal zehn Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als Obergrenze für die Krediterleichterung erwogen, berichtete der Standard.
Möglich ist eine private Vereinbarung der Banken mit den Kreditnehmern oder eine gesetzlich abgesegnete Regelung. Finanzminister Gernot Blümel zieht laut dem Bericht des Standards die generelle Stundung per Gesetz vor, größere Institute mit ausländischen Muttergesellschaften ebenso, weil sie dann die fehlenden Einnahmen in der Zentrale besser argumentieren könnten. Raiffeisen solle aber eher für eine Selbstverpflichtung sein, so die Zeitung.