Coronavirus-Mutationen können Impfstoff-Forschung erschweren
Wie neueste Forschungs-Erkenntnisse zeigen, passt sich das neuartige Coronavirus offenbar an den menschlichen Wirt an. Und das kann ein Problem für die Herstellung eines Impfstoffs darstellen.
Denn Mutationen des Schlüsselproteins des Coronavirus erschweren es, ein einheitliches Medikament zu finden, da sich dadurch unter anderem auch die Stelle verändern kann, über die das Virus in den Körper eindringt.
Coronavirus-Mutationen sind Problem für Impfstoff-Herstellung
Wie aktuelle Genanalysen zeigen, mutiert das Coronavirus immer weiter und passt sich damit an den Menschen an. Dass sich ein Virus verändert, ist grundsätzlich normal, jedoch stellten Forscher nun fest, dass die Corona-Mutationen auch das Schlüsselprotein des Virus betreffen. Und das kann beeinflussen, wie ansteckend der Erreger ist.
Wenn sich ein Virus vermehrt, entstehen dabei oft Mutationen. Das sind kleine Fehler, die zufällig passieren und in den meisten Fällen keine Auswirkungen haben. Jedoch fanden britische Forscher im Rahmen einer Analyse von 5.300 Sars-CoV-2-Viren aus 62 Ländern heraus, dass das Coronavirus auch Mutationen des Schlüsselproteins aufweist. Damit dringt das Virus in die menschlichen Zellen ein. Wenn sich dieses Protein verändert, kann sich dadurch also auch die Stelle verändern, in die der Erreger in die Körperzelle eindringt. Laut der britischen Studie sei diese Veränderung in verschiedenen Ländern entdeckt worden.
Wird das Virus gefährlicher?
Auch andere Studien entdeckten bereits Mutationen, die auf eine Veränderung des Schlussproteins hindeuten. Unklar ist bislang allerdings, ob das Virus dadurch gefährlicher wird. Eine Studie aus Sheffield in England zeigte jedoch, dass eine Mutation des Virus ansteckender ist. Dennoch erkrankten die damit infizierten Patienten nicht schwerer an Covid-19. Doch auch das sei nicht sicher, heißt es.
Forscher weisen zudem darauf hin, dass es bereits unterschiedliche Varianten in den verschiedenen Ländern gibt. Und weil viele Länder ihre Grenzen zur Eindämmung der Pandemie geschlossen haben, könne sich der Erreger auch unterschiedlich weiterentwickeln. Hinsichtlich der regionalen Unterschiede der Mutationen des Virus sei es dadurch schwierig einheitliche Medikamente dafür zu entwickeln. Denn wenn sich das Schlüsselprotein so weit verändern könnte, dass Antikörper es nicht mehr erkennen, müsste man den Impfstoff ständig anpassen. Und auch bereits an Covid-19 erkrankte Menschen könnten sich dann erneut mit dem Virus infizieren. Außerdem könnten Mutationen auch dazu führen, dass der Erreger bei Tests nicht mehr nachgewiesen werden kann. Für die Forschung ist es deshalb besonders wichtig zu verstehen, wie sich das Coronavirus mit der Zeit verändert. In weiteren Studien wollen sich Forschern deshalb nun noch genauer mit möglichen Mutationen auseinandersetzen.