Coronavirus in Süditalien: Die Angst vor Revolten steigt
In Süditalien stürmten am 27. März Plünderer einen Supermarkt und flüchteten mit gestohlenen Waren. Die Sorge, dass während der Coronavirus-Pandemie Revolten ausbrechen könnten, steigt indes immer weiter.
Der Bürgermeister von Palermo Leoluca Orlando sprach von organisierten Gruppen, die im Internet zu gewalttätigen Aktionen aufriefen.
Süditalien: Angst vor Revolte wegen Coronavirus
Der Minister für Süditalien, Giuseppe Provenzano, warnte, dass der wirtschaftlich schwächere Süden des Landes zu einem „sozialen Pulverfass“ werden könnte, sollten die Ausgangssperre und der Produktionsstopp noch länger dauern. „Diese Krise hat in einer Zeit begonnen, in der es bereits tiefe Unterschiede zwischen Regionen im Land gibt“, sagte der Minister am Samstag im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Republica“.
Warnung vor Mafia
Zudem warnte das italienische Innenministerium vor der Gefahr, dass Liquiditätsprobleme Unternehmen in Süditalien dazu bewegen könnten, sich bei der Mafia Geld zu besorgen. Das Risiko sei, dass das organisierte Verbrechen den Coronavirus-Notstand nutze, um tiefer in die wirtschaftliche Struktur des Südens einzudringen, warnten die Anti-Mafia-Experten des Innenministeriums.
In Italien gelten aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus strenge Ausgangssperren. Das europäische Land verzeichnet die weltweit größte Zahl an Todesopfern aufgrund der Pandemie. 10.779 Menschen sind in Italien an der Lungenerkrankung COVID-19 gestorben. Das Gesundheitssystem des Landes stößt an seine Grenzen.