Coronavirus: Erste Fälle in Österreich, WHO zeigt sich optimistisch
Erst am Wochenende gab es das erste Todesopfer durch das Coronavirus in Europa. Dabei handelte es sich um einen 78-jährigen Italiener. Mittlerweile sind in Italien sechs Menschen an Covid-19 gestorben.
Auch die Zahl der Infizierten im Land ist gestiegen. Laut Zivilschutzchef Angelo Borelli waren es am 24. Februar 220 Menschen.
Todesopfer waren ältere Menschen
Alle Todesopfer in Italien waren Berichten zufolge ältere Menschen. Viele von ihnen hatten bereits Vorerkrankungen, eines der Opfer soll laut italienischen Medien an Krebs gelitten haben. Um auf Nummer Sicher zu gehen, griffen die Behörden in Italien aber zu drastischen Maßnahmen. So wurde etwa der Karneval in Venedig abgesagt. Die Regierung möchte verhindern, dass sich das Virus weiter ausbreite. In der Lomarbei, die südlich von Mailand liegt, hat man zehn Gemeinden zu Sperrzonen erklärt. Eine Gemeinde in Venetien wurde ebenfalls abgeriegelt. Schulen, Universitäten und Museen bleiben außerdem geschlossen.
Österreich: Erste Fälle des Coronavirus in Tirol
Österreich, Italiens Nachbar im Norden, bestätigte unterdessen am 25. Februar die ersten zwei Coronavirus-Infizierten. Zwei Menschen befinden sich demnach derzeit isoliert in einer Innsbrucker Klinik. Eine der Personen soll Berichten zufolge aus der Lombardei stammen. Sie seien jedenfalls „nicht lebensbedrohlich“ erkrankt, sondern leiden an Fieber, hieß es am Dienstag. Die beiden in Innsbruck wohnhaften Personen hatten sich selbst an die Leitstelle gewandt und ihre Symptome geschildert. Das Land gab bisher keine Auskunft darüber, wo sich die Personen angesteckt haben könnten.
Auch in der Hauptstadt rechnet man schon bald mit einem ersten Infizierten. Laut Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sei die Stadt allerdings gut gewappnet, wie er im Interview mit Wien Heute erklärte.
WHO sieht keine Pandemie
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich trotz der Neuinfektionen in Bezug auf die Ausbreitung des Coronavirus optimistisch. Bisher handle es sich nicht um eine Pandemie, also um eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung der Infektionskrankheit. Die Ausbreitung des Virus könnte noch gestoppt werden. Es gebe laut WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus keine unkontrollierte globale Ausweitung des Virus. Von einer Pandemie zu sprechen würde lediglich Angst schüren, und es sei im Prinzip unerheblich, sagte Tedros. „Es würde kein Menschenleben retten.“