Corona-Krise: Staus an den EU-Grenzen – Tiertransporte werden zu „Höllenfahrten“
Die Corona-Krise führt zu geschlossenen Grenzen innerhalb Europas. Der freie Warenverkehr ist nicht mehr möglich, deshalb bilden sich immer wieder kilometerlange Staus von LKW, darunter auch Tiertransporter. Das Leid der Tiere ist dadurch so groß wie nie zuvor.
Am schlimmsten sind die Zustände für LKW-Transporte an der deutsch-polnischen oder der bulgarisch-türkischen Grenze. Die Wartezeiten sind immens – im schlimmsten Fall sogar über 24-Stunden. Tierschutzorganisationen fordern daher einen sofortigen Stopp der grenzüberschreitenden Lebendtiertransporte.
Gefrorenes Fleisch statt lebende Tiere
„Die Tiere stehen dicht gedrängt in den Transportern, haben oft keinen Zugang zu Wasser. Wir erhalten Berichte von vor Ort, dass Milchkühe in den Staus schreien, weil sie nicht gemolken werden und Schmerzen haben“, sagt Eva Rosenberg, Direktorin von “Vier Pfoten“ gegenüber der Kronen Zeitung. Statt lebende Tiere zu transportieren, könnte man nur Exporte von gekühltem oder gefrorenem Fleisch zulassen.
Tierärzte und Polizei in allen betroffenen Ländern haben während der Coronavirus-Krise weder Zeit noch Ressourcen, um geltende Tierschutzstandards zu gewährleisten. Transportfahrzeuge heizen sich in der Sonne schnell auf, eine Versorgung auf den LKW ist meist unmöglich. In Deutschland musste die Feuerwehr bereits ausrücken, um Tiere in Transportern mit Wasser zu versorgen.