Eine heftige Krankheitswelle sorgt aktuell für unzählige Krankenstände, verschnupfte Nasen und Viren in geballter Form. Da sowohl die echte Grippe, als auch grippale Infekte und Corona-Infektionen im Umlauf sind, kann es oft schwerfallen, die Symptome zu unterscheiden.

Wir haben daher beim Experten nachgefragt, der uns ganz genau erklärt hat, worauf wir achten müssen.

Symptome: Das unterscheidet Corona, Grippe und grippalen Infekt

Gefühlt an jeder Ecke hört man aktuell Personen, die Husten, Schnupfen und über ihr Unwohlsein klagen. Wenn es einen dann selbst erwischt, ist man oft unsicher, was genau man denn nun hat. Ist es ein grippaler Infekt, die echte Grippe oder doch Corona? Da sich die Symptome der einzelnen Krankheiten sehr ähnlich sind, kann es da schon mal zu Verwechslungen kommen.

Wir haben bei Prof. Günter Weiss, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II an der Medizinischen Universität Innsbruck, nachgefragt. Er erklärt uns, dass es doch feine Unterschiede gibt, auf die wir achten können, wenn wir uns krank fühlen.

Akuter Krankheitsbeginn bei echter Grippe

„Bei der echten Grippe, also der Influenza, kommt es meistens zu einem akuten Krankheitsbeginn“, so Weiss. „Beginnend mit Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl. Das Fieber kann 39 Grad und mehr ausmachen und man ist richtig ans Bett gefesselt“. Nach drei bis sechs Tagen sollte man sich langsam wieder besser fühlen. Die gesamte Krankheit kann aber insgesamt zehn bis 14 Tage andauern.

Nur sehr niedriges Fieber bei grippalem Infekt

Ein wenig anders sieht es bei grippalen Infekten aus. Hier kommen die Symptome meist schleichend. „Grippale Infekte werden von vielen verschiedenen Viren-Arten hervorgerufen, etwa von Schnupfenviren und anderen respiratorischen Viren“, erklärt Prof. Weiss. „Zu den Symptomen zählen Halsschmerzen, Schnupfen, Kopfschmerzen und eine allgemeine Abgeschlagenheit. Das Fieber ist allerdings eher niedrig, bis zu 37,5 Grad“. Nach zwei, drei Tagen sollten sich die Symptome wieder bessern. Dennoch kann ein grippaler Infekt auch zwischen 10 und 14 Tage dauern, bis man wieder vollständig gesund ist.

Kopf- und Halsschmerzen bei Corona

Aktuell gibt es auch noch eine dritte Krankheit, die uns bereits das vierte Jahr infolge begleitet: Corona. „Bei einer Corona-Infektion, so wie es sich jetzt mit der aktuellen Omikron-Variante präsentiert, gibt es bei den Symptomen viele Gemeinsamkeiten mit dem grippalen Infekt“, so Günter Weiss. Dazu zählen etwa: „Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Halsschmerzen. Schnupfen ist nicht ganz so häufig“. Eine Sache kann sich allerdings jeder merken: „Die Symptome unterscheiden sich deutlich von der Grippe“.

Ab da sollte man zu Hause bleiben

Wie wir alle wissen, schleppt man sich oft trotz Krankheit zur Arbeit. Auch wenn wir wissen, dass wir das auf keinen Fall tun sollen. Dennoch ist es oft schwer, abzuwägen, ab wann der richtige Zeitpunkt ist, um zu Hause zu bleiben. Schließlich denken nur die wenigsten daran, bei einem simplen Halskratzen das Bett zu hüten, anstatt im Office zu sitzen. Das denkt der Experte darüber: „Aus meiner Sicht sollte man daheim bleiben, wenn man müde, schwach und fiebrig ist. Auch bei Husten und Schnupfen ist es besser, wenn man mal ein bis zwei Tage daheim bleibt und wartet, bis es einem wieder besser geht“, so Prof. Weiss. Das hat mehrere Gründe: „Erstens ist die Gefahr, dass man die Umgebung ansteckt, hoch. Und zweitens ist man damit auch nicht besonders leistungsfähig“, erklärt uns Weiss.

So stärkt man sein Immunsystem, laut Experten

Um das Risiko für eine Infektion so gut es geht zu verringern, gibt es ein paar Dinge, die wir alle tun können, um unser Immunsystem zu stärken. „Was immer gut ist: regelmäßige Bewegung. Dreimal die Woche 45 Minuten spazieren gehen, stärkt das Immunsystem“, so Prof. Weiss. Das kann man auch gut in den Alltag einbauen, etwa wenn man einfach ein Stück von oder zur Arbeit zu Fuß zurücklegt.

„Auch ausreichend Schlaf und eine Ernährung mit viel Gemüse und Obst sind wichtig. Genauso wie das regelmäßige Durchlüften der Räume“, stellt der Experte klar. Dazu kommt: „In einer vollgestopften Straßenbahn oder U-Bahn, wo alle Husten und Schnupfen, macht auch eine Maske Sinn“.

Sehr, sehr wichtig, aus Sicht des Profis ist vor allem auch die Handhygiene! „Beim Nachhausekommen sofort die Hände waschen. Da reichen auch bereits Wasser und Seife“, so Prof. Weiss. „Viele Viren lauern eine gewisse Zeit, auch Tage lang, auf Oberflächen. Wenn man diese dann mit den Händen berührt und sich anschließend ins Gesicht fährt, dann kommt es auch häufig zu Infektionen“, erklärt der Experte.