China verbietet Reality-Talentshows
Nach Restriktionen am Gaming-Sektor und dem Jugendverbot für Computer- und Videospiele, folgt jetzt die nächste Verordnung. China verbietet Reality-Talentshows.
Außerdem werden Medien dazu angehalten, eine „maskulinere Präsentation von Männern zu fördern“.
Reality-Talentshows in China ab sofort verboten
Am Donnerstag hat China Reality-Talentshows verboten. Außerdem sollen Medien das Bild maskuliner Männer fördern. Demnach dürfen TV-Sender „keine Formate mit der Schaffung mutmaßlicher Heldenfiguren, sowie Varieté- und Realityshows zeigen“, so die Anweisung der staatlichen Regulierungsbehörde. Die Behörde wies TV-Sender zudem an, sich gegen „abnormale Ästhetik“ und „verweichlichte“ Männer, sowie „verkommene Moral“ von Künstlern und „vulgäre Influencer“ zu wehren.
Kampf gegen „unmoralische“ Popkultur
Der Schritt reiht sich ein in eine ganze Serie von Maßnahmen, durch die die Behörden ihre Aufsicht über viele Branchen verschärfen – von der Technologie bis zur Bildung. Damit soll nach Jahren des rasanten Wachstums die Kontrolle über Wirtschaft und Gesellschaft gestärkt werden. Nun ist offenbar auch die Unterhaltungsindustrie ins Visier geraten.
Mit einer Reihe von Verordnungen und Verboten geht China schon seit einiger Zeit gegen eine vermeintlich „unmoralische Popkultur“ im Land vor. Denn diese würde junge Menschen auf Abwege führen, so die Befürchtung. Die TV-Sender wurden unter anderem angewiesen, Künstler mit „inkorrekten politischen Positionen“ von Programmen auszuschließen. Es müsse eine „patriotische Atmosphäre“ kultiviert werden, wie die Nationale Radio- und Fernsehbehörde (NRTA) erklärte. Die Regulierung von Kulturprogrammen werde verschärft. Gegen als ungesund empfundene Inhalte werde ebenso vorgegangen wie gegen hohe Gehälter der Stars und Steuerhinterziehung.
Regulierung der Gaming-Branche
Erst vor wenigen Tagen sorgte ein Jugendverbot am Gaming-Sektor für Aufregung. Die Behörden schränkten die Zeit, die unter 18-Jährige mit Online-Spielen verbringen dürfen, ein – und zwar auf eine Stunde jeden Freitag sowie jeweils an Wochenend- und Ferientagen. Damit reagierten die Aufseher auf wachsende Sorgen, dass immer mehr Jugendliche eine Spielsucht entwickeln können. Bislang durften Minderjährige täglich 1,5 Stunden spielen und drei Stunden an Ferientagen. Konkret sollen Minderjährige nur noch zwischen 20 und 21 Uhr lokaler Zeit online spielen dürfen. Zu allen anderen Zeiten soll es Unternehmen untersagt werden, Spiele anzubieten. Entsprechende Überprüfungen würden intensiviert.
(Quelle: red / Reuters)