Braucht der Weihnachtsmann eine Covid-Impfung? Werbespot sorgt für Aufregung
Die britische Supermarktkette Tesco wollte mit ihrem Werbespot eigentlich nur Weihnachtsstimmung zu Covid-Zeiten versprühen. Die darin gestellte Frage, ob der Weihnachtsmann vor seiner alljährlichen Geschenkevergabe eine Covid-Impfung braucht, sorgt jetzt aber für Aufregung.
Nur wenige Tage nach der Ausstrahlung gab es bereits mehr als 1.500 Beschwerden – unter anderem wegen Diskriminierung.
Auch der Weihnachtsmann braucht einen Impfpass
Nach dem Motto „Dieses Weihnachten stoppt uns nichts“ zeigt Tesco in seiner neuen festlichen Werbung einige Möglichkeiten, trotz anhaltender Pandemie das Fest der Liebe zu feiern. Mit dabei sind etwa Firmenfeiern, Weihnachtssänger und eine Frau, die auch eine Scooter-Reise in Kauf nimmt, um mit ihrer Familie feiern zu können.
Unterbrochen wird die festliche Stimmung dann allerdings von einer schockierenden Wende. Eine Reporterin warnt nämlich: „Santa muss eventuell in Quarantäne“. Ein Weihnachtsfest ohne den Mann in der roten Mütze? Undenkbar. Aber vorausschauend wie der Weihnachtsmann nun einmal ist, zeigt er am Flughafen – scheinbar reist er heuer nicht mit seinen Rentieren – einen gültigen Covid-Impfpass. Und dem glücklichen Weihnachtsfest steht damit nichts im Wege.
Werbespot mit den meisten Beschwerden 2021
Klingt doch nach einer passenden – und vor allem kitschigen – Weihnachtswerbung, oder? Tja, einige Impfgegner sehen das anders. Denn sie kritisieren die Werbung in den Sozialen Medien und werfen Tesco Diskriminierung von Ungeimpften vor. Unter dem Hashtag #BoycottTesco teilen viele ihren Ärger und betonen, die Supermarktkette nicht mehr länger zu besuchen. Sie fordern Tesco auf, die Werbung zu streichen.
Aber auch offiziellere Beschwerden wurden gegen die Werbung eingelegt. So berichtet die britische Werbeaufsichtsbehörde etwa von zahlreichen Beschwerden gegen den Werbespot. „Wir haben derzeit über 1.500 Beschwerden zu dieser Anzeige erhalten“, sagt ein Sprecher der Behörde gegenüber dem Guardian – ein Rekordwert in diesem Jahr. „In der großen Mehrheit der Beschwerden wird behauptet, dass die Anzeige eine Beeinflussung darstellt und zur medizinischen Diskriminierung aufgrund des Impfstatus ermutigt. Wir prüfen derzeit sorgfältig diese Beschwerden, um festzustellen, ob es Gründe für weitere Maßnahmen gibt.“
Gleichzeitig äußern sich viele online auch zu dem Aufruhr und betonen, wie absurd der Ärger wegen der Werbung ist. So schreibt ein Nutzer etwa: „Das hat eine Gruppe von Menschen getriggert, die glauben, dass es den Weihnachtsmann gibt, Covid aber nicht.“