Brasilien: Ölpest verseucht Urlauberstrände
Brasilien kämpft gerade gegen eine Ölpest. Erdölmassen strömen an hunderte Urlauberstrände. Seit Ende August sind rund 2.250 Kilometer Strand verpestet.
Die Ursache der Ölverschmutzung ist bisher nicht bekannt. Tausende Freiwillige versuchen, die Strände im Nordosten des Landes zu reinigen.
Brasilien: Öl-Klumpen an Stränden
Seit ungefähr zwei Monaten wird Öl an die Strände im Norden Brasiliens geschwemmt. Eine Küstenregion von rund 2.000 Kilometern ist betroffen. Die Herkunft des schwarzen Teppichs ist bisher noch unbekannt. Vor ein paar Wochen stellte die Regierung Soldaten ab, um die Umweltkrise einzudämmen. 4.000 Tonnen Erdöl habe man bereits eingesammelt, sagten die Behörden. Öl-Klumpen, die sich mit Sand vermischt haben, verseuchen die Strände. Laut Präsident Bolsonaro stehe das Schlimmste aber noch bevor.
Es ist allerdings nicht abzuschätzen, wie viel Öl noch an der Küste angeschwemmt wird. Denn Rohöl schwimmt nicht an der Oberfläche und ist auf Satellitenbildern daher schwer zu erkennen.
Ursache noch immer unbekannt
Nach zwei Monaten ist man sich noch immer nicht sicher, was die Ursache der Ölpest ist. Die Ermittlungen laufen. Nach Untersuchungen gegen rund 1.100 Schiffe nannte das brasilianische Verteidigungsministerium am Freitag die Betreiberfirma eines griechischen Tankers als „Hauptverdächtigen“. Das Schiff namens Bouboulina soll das Öl auf seinem Weg von Venezuela nach Malaysia vor Brasiliens Küste verloren oder illegal ins Meer geleitet haben. Die Firma mit Sitz in Athen erklärte, für die Vorwürfe Brasiliens gäbe es keine Beweise.
Zuvor hatten Regierungsmitglieder sogar die Umweltorganisation Greenpeace beschuldigt. Umweltminister Ricardo Salles twitterte ein Foto eines Greenpeace-Schiffes, das Ende August vor der Küste Brasiliens gekreuzt sein soll, als die Ölpest begann. Dazu schrieb Salles: „Es gibt schon Zufälle im Leben …“ Brasiliens Medien warfen ihm daraufhin Inkompetenz vor. Er sei ein „Aufstachler im Kostüm eines Umweltministers“, schrieb die Zeitung „O Globo“.