Brände in Flüchtlingslager auf Samos
Im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos sind mehrere Brände ausgebrochen. Die Ursachen sind unklar.
Das Camp wurde teilweise evakuiert.
Ursache für Brände in Flüchtlingslager unklar
Am Sonntagabend (26. April) sind im Flüchtlingslager auf Samos an mindestens vier Stellen Brände ausgebrochen, wie örtliche Medien und der staatliche Rundfunk berichteten. Die Ursache der Brände bleibt zunächst unklar. Ebenso ungewiss ist, ob es Verletzte gibt. Auf Twitter veröffentlichte die Organisation Ärzte ohne Grenzen ein Video, das zeigt, wie die Bewohner des Lagers versuchen, die Brände zu löschen. Etwa 100 Menschen haben laut der Organisation ihr Obdach verloren.
Camp teilweise evakuiert
Lokale Medien berichteten, der erste Brand sei während eines Streits zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen im Camp entstanden. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, hat die Feuerwehr die Brände mittlerweile unter Kontrolle gebracht. Ein Teil des Camps habe aber evakuiert werden müssen. Im Oktober vergangenen Jahres hatte es auf Samos bereits einen Großbrand gegeben. Rund 500 Menschen hatten daraufhin Schutz in der Stadt neben dem Lager gesucht. Ursache für die Feuer ist oft, dass Bewohner Feuer entfachen, um Zelte zu heizen oder Tee zu kochen.
Im Lager leben etwa 6.800 Flüchtlinge. Das ist zehnmal mehr als das Camp eigentlich aufnehmen kann. Seit Monaten fordert der Bürgermeister der Hauptortschaft, Vathy Giorgos Stanzos, die Evakuierung des Lagers. Momentan befinden sich in und um die Camps der Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos mehr als 39.000 Migranten. Im April letztes Jahr waren es 14.000.
1000 Migranten wegen Coronavirus in leere Hotels gezogen
Nachdem mehrere Organisationen, darunter auch Ärzte ohne Grenzen, die Evakuierung der griechischen Flüchtlingslager aufgrund der Gefahren durch die Corona-Pandemie gefordert hatten, gab es für die Camps Mitte April zumindest etwas Entlastung. So hat man etwa 1000 besonders gefährdete Migranten in leeren Hotels untergebracht, schrieb EU-Innenkommissarin Ylva Johansson damals auf Twitter.