Birkenstock: Luxuskonzern will das Familienunternehmen kaufen
Der deutsche Schuhhersteller Birkenstock steht Insidern zufolge unmittelbar vor dem Verkauf an die amerikanisch-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton und den Milliardär Bernard Arnault. Arnault ist unter anderem Mehrheitseigner von LVMH (Louis Vuitton, Moet Hennessy) und Christian Dior.
Angeblich bietet man vier Milliarden Euro für das Familienunternehmen. Der Deal könnte Insidern zufolge schon kommende Woche fix sein.
Birkenstock vor Verkauf an französischen Milliardär
Das für seine Gesundheitssandalen bekannte Traditions-Unternehmen aus Linz am Rhein bei Koblenz werde dabei mit rund vier Milliarden Euro bewertet. Das sagten drei mit den Verhandlungen vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Brüder Alexander und Christian Birkenstock wollten einen Minderheitsanteil behalten, der dritte Bruder war vor einigen Jahren ausgestiegen. Birkenstock verspreche sich von dem neuen Eigentümer vor allem größere Chancen auf dem asiatischen Markt. Denn dort hat Catterton-Miteigentümer LVMH (Louis Vuitton, Moet Hennessy) gute Verbindungen.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte als erste über die Fortschritte in den Verhandlungen berichtet. Birkenstock und L Catterton wollten sich nicht zu den Informationen äußern.
L Catterton war 2016 aus dem US-Investor Catterton und den Finanzbeteiligungen des französischen Luxuskonzerns LVMH entstanden. An Birkenstock werde sich aber auch Arnault, der Mehrheitseigner von LVMH und Christian Dior, direkt beteiligen, hieß es in den Kreisen. Sie hätten mit ihrem Gebot den Finanzinvestor CVC ausgestochen. Nun seien noch Einzelheiten zu klären, der Verkauf könnte spätestens Anfang kommender Woche besiegelt werden.
Knapp 24 Millionen Schuhe pro Jahr verkauft
Birkenstock kam im Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) mit rund 4000 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 721 Millionen Euro. Der Konzern verkaufte offenbar fast 24 Millionen Paar Schuhe. Geschäftsführer Oliver Reichert – der erste externe Manager in der Firmengeschichte – hatte dem „Handelsblatt“ im Herbst gesagt, der Umsatz sei 2019/20 stabil geblieben, obwohl die Produktion im ersten Lockdown im Frühjahr für zwei Monate stillgelegt worden sei. Einem Insider zufolge wird Birkenstock bei dem Verkauf mit etwa dem 15-fachen des operativen Gewinns bewertet.
(Quelle: Reuters)