Bindungstheorie: Welche Beziehungstypen es gibt & welche Beziehungstypen-Konstellationen funktionieren
In der Liebe weisen wir alle bestimmte Verhaltensweisen auf. Deshalb untersuchte der US-Psychologe Amir Levine diese Verhaltensweisen. Sein Ergebnis: Alle Menschen lassen sich in drei verschiedene Beziehungstypen unterteilen.
Welche bestimmten Merkmale die verschiedenen Beziehungstypen aufweisen und welche Konstellationen möglich sind, verraten wir euch hier:
Laut US-Psychologen gibt es drei verschiedene Beziehungstypen
Der Professor Amir Levine für Psychologie an der Columbia University untersuchte menschliche Liebesbeziehungen und entdeckte dabei wiederkehrenden Muster im Verhalten in Liebesbeziehungen. Durch diese Muster erkannte er drei verschiedene Beziehungstypen: sicher, ängstlich und vermeidend. Euer Beziehungstyp hat auch großen Einfluss darauf, wie glücklich ihr in einer Beziehung seid, wie weitere Studien zu dem Thema bewiesen haben.
Das sind die Merkmale der unterschiedlichen Beziehungstypen:
Der sichere Beziehungstyp
Sichere Beziehungstypen fühlen sich wohl mit Nähe und können Menschen an sich heranlassen. Langfristige Beziehungen sind für diesen Beziehungstyp überhaupt kein Problem. Denn sie können Liebe geben als auch annehmen und vertrauen ihrem Partner. Partner des sicheren Beziehungstyps bauschen Konflikte in der Regel nicht zu Dramen auf. Sie können sich für den anderen freuen und sind bei Problemen auch gern zur Stelle. Diese Menschen sind zuverlässig, aufrichtig und gleichzeitig liebevoll. Autonomie ist für sie sehr wichtig, deshalb legen sie besonderen Wert darauf, sich Zeit für sich selbst zu nehmen.
Der ängstliche Beziehungstyp
Der ängstliche Beziehungstyp braucht im Gegensatz zum sicheren Beziehungstyp sehr viel Nähe und Bestätigung. Personen des ängstlichen Beziehungstyps machen sich viel Sorgen, deswegen versuchen sie häufig alles zu kontrollieren. Bei Zurückweisung oder Stimmungsschwankungen ihres Partners reagiert dieser Typ sehr empfindlich und teilweise sogar etwas überzogen. Was oft zu Konflikten führt, ist die Tatsache, dass der ängstliche Beziehungstyp mehr Zeit und Energie in die Beziehung investiert als seine bessere Hälfte. Obwohl die größte Angst dieses Typs der Verlust des Partners darstellt, drohen sie bei Streitereien immer wieder mit einer Trennung.
Der vermeidende Beziehungstyp
Die vermeidenden Beziehungstypen haben große Angst vor Intimität und gehen sofort auf Abstand, wenn ihnen jemand sehr nah kommt. Sie sind sehr auf ihre Unabhängigkeit bedacht. Leider verwechseln diese Personen oftmals emotionale Nähe mit dem Verlust ihrer Autonomie. Sobald etwas auch nur in Richtung Abhängigkeit zeigt, ziehen sie sich zurück. Vermeidende Beziehungstypen tendieren dazu auf Abstand zu gehen, wenn sie merken, dass sich jemand in sie verliebt hat. Üblicherweise senden diese Personen gerne zweideutige Botschaften und machen sich auf diese Weise unnahbar. Falls eine Beziehung tatsächlich gut läuft, dann neigen sie dazu, die Beziehung sogar selbst zu sabotieren. Überraschenderweise ist der Grund für dieses Verhalten die unbewusste Angst vor Zurückweisung.
Konstellationen dieser Beziehungstypen funktionieren
Offenbar gehören knapp 50 Prozent aller Personen zum sicheren Beziehungstypen, 20 Prozent zum ängstlichen und 25 Prozent dem vermeidendem. Die glücklichsten Beziehungen führen anscheinend die Personen des sicheren Beziehungstyps. Außerdem sind sichere Beziehungstypen auch in der Lage Partnerschaften mit den anderen beiden Beziehungstypen zu führen. Denn der ängstliche und vermeidende Beziehungstyp findet bei ihnen Halt und Stabilität.
Beziehungs-Konstellationen zwischen ängstlichem und vermeidenden Typen sind laut Studien allerdings oftmals zum Scheitern verurteilt. Der ängstliche Typ mit geringem Selbstwertgefühl und Verlustängsten wird nämlich im Beziehungsverhalten vom Vermeidendem in seinen Ängsten nur bestätigt. Gleichzeitig hat der vermeidende Beziehungstyp mit dem ängstlichen einen Partner gefunden, der ihm hinterherrennt.