Billie Eilish: Warum uns die 17-Jährige Mut macht
Billie Eilish (17) tauschte ihr Kinderzimmer gegen internationale Bühnen und eroberte diese mit ihrem einzigartigen Sound im Sturm – wie soll es auch anders sein, wenn man Pirate heißt? Höchste Zeit euch diese Powerfrau am heutigen Woman Crush Wednesday genauer vorzustellen.
Mit 17 sorgt man sich meist um das Outfit für den nächsten Schulball, darüber, wie man redet, ohne seine Zahnspange zu zeigen oder darüber, endlich mit seinem Crush ein unverfängliches, lockeres Gespräch zu beginnen. Billie Eilish Pirate Baird O’Connell hat ganz andere Dinge im Kopf. Die erst 17-jährige Künstlerin, deren Name wie der einer supercoolen Figur aus einer Comicserie klingt, brachte 2019 ihr Debütalbum When We Fall Asleep, Where Do We Go? raus und feiert damit einen riesigen Erfolg. Nur wenige Wochen nach dem Release trat sie schon am heiß begehrten Coachella-Festival in Kalifornien auf. So ein großer Auftritt ist für die junge Billie mittlerweile keine Ausnahme mehr: Schon mit 16 Jahren spielte sie Shows, die weltweit ausverkauft waren, produzierte Serien-Soundtracks, unter anderem für 13 Reasons Why, und machte ihren Platz in der Popszene deutlich – nämlich ganz weit vorne. Schon ihr erster Song Ocean Eyes, den sie mit ihrem Bruder zu Hause im Kinderzimmer produziert hat und zuerst auf SoundCloud veröffentlichte, ging durch die Decke und ebnete ihr den Weg zu ihrem heutigen Erfolg.
Billie Eilish: Geboren für die Bühne
Billie ist in einer Künstlerfamilie aufgewachsen – und das merkt man. „Als junges Mädchen wollte ich unbedingt Tänzerin werden, später Model. Gleichzeitig habe ich immer gesungen und meine eigenen Klamotten entworfen, zumindest auf dem Papier“, so Billie gegenüber der Vogue. Ihr recht düsterer Sound, die Lyrics und vor allem ihre Musikvideos machen Billie einzigartig. Mit Songs wie idontwannabeyouanymore oder Bury A Friend wirkt die noch sehr junge Künstlerin wahnsinnig erwachsen und macht aus schweren und emotionalen Themen Songs, die definitiv ins Ohr gehen. Bei ihrem Debütalbum spürt man, dass sie mit ihrer Arbeit ein komplettes Kunstwerk schafft – angefangen von den Lyrics über ihre Stimme bis hin zum Musikvideo. Ihr gesamtes Auftreten macht sie zu einer absoluten Powerfrau. Sie besticht mit einem ausdrucksstarken Gesicht, ihrem auffälligen Style und einer sanften Stimme.
Mit Ehrlichkeit zum Erfolg
Apropos Auftreten: Sie mag keine Fotos von sich, auf denen sie lacht. Sie meint, lachen mache sie schwach und klein. Das trifft auf Billie keinesfalls zu. Die erst 17-Jährige spricht ganz offen über Depressionen und auch über ihr Tourette Syndrom (eine Erkrankung des Nervensystems mit unfreiwilligen Zuckungen, tickartigen Laut- oder sprachlichen Äußerungen, Anm. d. Red.). Sie wollte ihre Krankheit nicht thematisieren. Als dann eine Kompilation mit ihren Ticks veröffentlicht wurde, äußerte sie sich auf Instagram. „Ich wollte nie, dass die Leute an Tourette denken, wenn sie mich sehen. Ich wollte nicht darüber sprechen, aber ich denke, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich das doch tun muss“, äußerte sich Billie auf ihrem Instagram-Profil. Sie geht mittlerweile ganz offen mit ihrer Krankheit um.
Freigeist durch und durch: Deshalb lieben wir Billie Eilish
Die Musik und ihre Kunst beeinflusst das Tourette Syndrom nicht und das macht sie für viele zum Idol. Billie provoziert mit ihrer Kunst. „Ich bringe Leute gerne zum Ausflippen. Ich liebe es, dass Menschen ihre eigenen schlimmsten Feinde sind. Auch ich bin mein schlimmster Feind“, erzählt sie in einem Interview mit dasding. Obwohl Billie so wirkt, als ob sie furchtlos wäre, gibt es da doch eine Sache, die ihr Angst bereitet: „Ich liebe Kunst, und da gibt es für mich fast kein Limit. Ich stecke mir Taranteln in meinen Mund, aber Wasser ist für mich zu viel. Ich hatte bei einem Videodreh eine fürchterliche Tick-Attacke, weil ich meinen Kopf in einen Beutel mit Wasser stecken musste – und diese Attacke klingt genauso schrecklich, wie sie war“, verriet sie gegenüber dasding. Trotzdem fordert sich Billie immer neu heraus und geht an ihre Grenzen – das ist wirklich bewundernswert. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie noch sehr jung ist.