Bill Cosby bricht sein Schweigen
Bill Cosby hatte bislang eisern Stillschweigen zu den gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfen bewahrt. Nur sein Anwalt hat immer wieder verlauten lassen, dass diese lächerlich seien.
Seit Wochen hagelt es Anschuldigungen gegen den TV-Star. Nun meldete sich der 77-Jährige via Twitter und schrieb: „Danke, Whoopi Goldberg, und Danke, Miss Jill Scott von der Cosby-Familie.“ Neben den Vorwürfen der angeblichen Opfer gibt es nämlich auch einige prominente Unterstützer, die Cosby in Schutz nehmen. So zum Beispiel Whoopi Goldberg, die in einer TV-Show im November sagte: “Vielleicht hätte die Polizei es geglaubt, oder das Krankenhaus. Denn lässt man sich nicht gleich untersuchen, wenn man vergewaltigt wurde?“
Mit ähnlichem Wortlaut bekannte sich auch Jazz-Sängerin Jill Scott zu Cosby, die ebenfalls infrage stellte, warum sich die angeblichen Opfer nicht schon früher meldeten. Zu ihnen zählt sich unter anderem das Ex-Model Janice Dickinson. Sie wirft dem Komiker vor, sie bereits in den 1980ern unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Unter Tränen gab sie diese Woche ein TV-Interview während dem sie schrie: „Bill Cosby, du kennst die Wahrheit, du warst da. Schließt Bill Cosby an einen Lügendetektor an.“ Bei einer Pressekonferenz in Los Angeles forderte die Anwältin dreier mutmaßlicher Opfer, Gloria Allred, am Mittwoch (3. Dezember), dass Cosby einen Millionen-Fonds für die angeblichen Missbrauchsopfer anlegt aus dem sie gegebenenfalls Entschädigungen erhalten können.
Ein Gremium von ehemaligen Richtern solle prüfen, ob die Anschuldigungen gegen den TV-Star begründet seien oder nicht. Dazu muss Cosby sein Einverständnis geben. “Die Öffentlichkeit verdient zu erfahren, ob Herr Cosby ein Heiliger oder ein Sexualstraftäter ist“, erklärte die Anwältin. Mittlerweile haben sich in den USA 20 Frauen öffentlich gemeldet, die behaupten, von dem 77-Jährigen vor Jahren unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden zu sein.