Bilder und Stimme gestohlen: Scarlett Johansson geht rechtlich gegen beliebte KI-App vor
Kürzlichen haben KI-Bilder im 90ies-Yearbook-Style die Runde gemacht. Unzählige Stars – und nahezu unsere gesamte Insta-Community sind auf den Trend aufgesprungen. Doch gegen die Macher der App geht Hollywoodstar Scarlett Johansson jetzt vor.
Diese sollen nämlich unerlaubterweise Werbung mit Bildern, Videos und der Stimme von Johansson gemacht haben.
Scarlett Johansson setzt rechtliche Schritte gegen KI-App
Im Sommer wollten alle Barbie sein, im Herbst haben wir wieder die Schulbank gedrückt. Die Rede ist von Apps, die KI-Bilder von uns generieren. Was wir dafür tun müssen? Sie mit zahlreichen Bildern von uns füttern und in gewissen Fällen auch ein paar Dollar bzw. Euro dafür ausgeben. Gut, den Datenschutz-Aspekt lassen wir an dieser Stelle jetzt mal außen vor. Denn viel wichtiger ist es ja, dass wir so schnell wie möglich auf den Trend aufspringen.
Etwa der 90ies-Yearbook-Style, der vor wenigen Wochen noch ultra gehyped wurde – den mittlerweile aber schon alle wieder vergessen haben. Heidi Klum hat es getan, genauso wie Snoop Dog und so ziemlich alle Influencer:innen auf diesem Planeten. Wie das aussieht, seht ihr hier:
Ein Hollywoodstar sorgt jetzt aber dafür, dass wir die App, die übrigens den Namen „Lisa AI: 90s Yearbook & Avatar“ trägt, so schnell nicht wieder aus unseren Gedanken verschwinden lassen. Denn Scarlett Johansson geht jetzt gegen die Macher der App vor. Der Grund: Für eine etwa 20-sekündige Werbung, die auf X (früher Twitter) verbreitet wurde, haben sie unerlaubterweise Bilder, Videos und sogar Tonaufnahmen der Schauspielerin verwendet.
Material aus früheren Filmen
Demnach soll die KI-App für das mittlerweile wieder gelöschte Werbevideo echtes Filmmaterial der Schauspielerin verwendet haben. Zu sehen ist darin etwa ein Behind-The-Scenes-Clip von Johansson, aus dem Marvel-Film „Black Widow“. Die Schauspielerin sagt: „Was geht ab, Leute? Hier ist Scarlett Johansson und ich möchte, dass ihr mich jetzt begleitet“. Dann ändert sich das Bild zu einer KI-Version der 38-Jährigen und eine Fake-Stimme wirbt in der Gestalt von Scarlett für die App.
In einer kleinen Schrift sei laut Variety zwar zu lesen gewesen, dass die Bilder durch die App „Lisa AI“ erstellt wurden und diese nichts mit der vorkommenden Person zu tun haben. Für die Schauspielerin dennoch ein No-Go! Vertreter:innen des Hollywoodstars bestätigten gegenüber Variety, dass Johansson nichts mit der App zu tun habe. „Wir nehmen diese Dinge nicht auf die leichte Schulter. Gemäß unserer üblichen Vorgehensweise unter diesen Umständen werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln dagegen vorgehen“, so Scarletts Anwalt Kevin Yorn.
Johansson ist nicht die einzige, die klagt
Nachdem Künstliche Intelligenz immer smarter und echter zu werden scheint, müssen wir uns wohl oder übel darauf einstellen, künftig immer wieder Bilder, Videos und Tonaufnahmen von Celebs zu sehen zu bekommen, die allesamt gefaked sind. Johansson ist zudem nicht die einzige Person, die gegen eine KI-App klagt. Auch Tom Hanks musste sich kürzlich gegen die Nutzung eines KI-generierten Bildes für eine Zahnarzt-Werbung wehren. Zudem haben eine Reihe von Autor:innen, darunter etwa die US-Komikerin Sarah Silverman, ChatGPT wegen Urheberrechtsverletzung verklagt.