Bielefeld-Verschwörung: Deutsches Gericht entscheidet, dass die Stadt existiert
Es gibt unzählige Verschwörungstheorien, die uns seit Jahrzehnten begleiten. Dazu zählt auch die sogenannte Bielefeld-Verschwörung, bei der man davon überzeugt ist, dass es diese deutsche Stadt in Wahrheit gar nicht gibt. Um zu bestätigen, dass es sich dabei um reinsten Humbug handelt, brauchte es offenbar tatsächlich ein Gericht, das jetzt entschieden hat: Bielefeld existiert!
Sehr zu Freuden der rund 333.000 Einwohner.
Das ist die Bielefeld-Verschwörung
Alles Begann mit einer Studentenparty in den 90ern: ein Gast soll dort im Gespräch mit anderen erwähnt haben, dass er aus Bielefeld stamme. Ein anwesender Informatiker habe darauf hingesagt: „Das gib’s doch gar nicht“. Da auch sämtliche Anwesenden offenbar nicht wussten, wo oder was Bielefeld sei, nahm die Verschwörung ihren Lauf. Dazu kam, dass sämtliche Autobahnabfahrten in diese Stadt aufgrund von Großbauarbeiten eine Zeit lang gesperrt waren, womit die Theorie Bestärkung bekam.
Verschwörungstheoretiker begannen, sich intensiv mit der Bielefeld-Verschwörung auseinanderzusetzen und kamen zu der Erkenntnis, dass Züge, die auf dem „angeblichen Bielefelder Bahnhof“ halten, erstaunlich wenig Zeit für einen Zwischenstopp benötigen. All jene, die sich also sicher waren, dass der deutsche Ort in Wahrheit nicht existiert, vertraten zudem die Meinung, dass man Fotos der Stadt in anderen Orten aufgenommen und zu einem neuen Stadtbild montiert hat. Und warum der ganze Aufwand? Laut dem Mythos, um etwas anderes, Ultrageheimes vor uns zu verbergen.
Marketinggag gerät außer Kontrolle
Zum 25. Jubiläum der Verschwörung machte Bielefeld schließlich mit einem Wettbewerb auf sich aufmerksam. Jene Person, die beweisen kann, dass die Stadt wirklich NICHT existiert, sollte angeblich eine Million Euro bekommen. Ein Marketinggag, der gut begann, jedoch schnell übers Ziel hinausschoss. Denn mehr als 2.000 Menschen aus aller Welt beteiligten sich an dem Vorhaben, das Nicht-Existieren der Stadt zu beweisen.
Darunter auch ein Mathematiker, der seiner Meinung nach ein Indiz hatte, um zu belegen, dass es Bielefeld nur in der Fantasie der Menschen gibt. Mit einem sogenannten Axiom (laut Netz „eine in sich einsichtige Wahrheit, die daher nicht bewiesen werden muss und allgemein als gültig und richtig anerkannt wird“), wollte er das Preisgeld kassieren, da er das Rätsel gelöst habe. Doch die Stadt weigerte sich, dem Mann seinen Gewinn auszuhändigen. Also reichte er Klage ein und forderte seine Million. Der Fall landete schließlich vor Gericht, wo man zu einem eindeutigen Urteil kam.
Bielefeld existiert!
Die Klage des Mathematikers wurde abgewiesen, mit der Begründung: „Dass die Stadt Bielefeld existiert, ist eine offenkundige Tatsache und bedarf keines Beweises“, so das Statement des Gerichts. Der Kläger habe „den Erfolg eines unwiderleglichen Beweises der Nichtexistenz Bielefelds nicht herbeigeführt“. Zudem sei es offensichtlich, dass es sich bei der Ausschreibung um eine „scherzhafte Marketingaktion“ gehandelt habe.
Für den Mann hat die Verschwörung allerdings kein so schönes Ende genommen. Denn er muss nun nicht nur die Gerichtsgebühren zahlen, sondern auch die Anwaltskosten des Bielefelder Marketingteams. Wie die Neue Westfälische berichtet, handelt es sich dabei um mehr als 46.000 Euro. Da hätte der Mathematiker seine Axiom-Aussage wohl nochmal überarbeiten sollen …
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