Myanmar: Eine Achterbahn der Gefühle
Von Myanmar hatte keiner von uns eine genaue Vorstellung, man hat zwar öfter gehört, dass dieses Land auf keiner Asien Reise fehlen darf, doch welche Extremen uns hier erwarten würden, hätte sich davor wohl keiner ausmalen können…
Yangon
Erster Halt Yangon: Schon am Weg zu unserem Hotel, hatten wir den Eindruck, dass dieses Land anders ist als die vorherigen Destinationen in Asien. Doch ob das gut oder schlecht war konnten wir noch nicht ganz zuordnen. Am nächsten Tag ging es für uns zum Hauptbahnhof, um das Zentrum Yangons zu erkunden. Schnell fielen uns die unzähligen verwahrlosten und teilweise stark verletzten Straßenhunde auf, die durch die Straßen zogen und dem ein oder anderen Tourist Angst einjagten. Der Guide klärte uns über die große Hundeproblematik auf, welche das Land schon seit Jahren plagt, jedoch haben sie bis dato noch keine Lösung gefunden, um die Situation zu verbessern. Allgemein war das Stadtbild eher trist und stark verschmutzt. Die Fahrt mit dem Zug hingegen war wiederrum ein interessantes Abenteuer, denn dieser hatte weder Türen, noch andere bei uns üblichen Ausstattungen und Frauen mit riesigen Obstkörben am Kopf spazierten durch den Zug, in der Hoffnung auf hungrige Passagiere zu treffen.
Währende unserer Stadttour durch Yangon, fielen uns immer wieder Menschen mit rot verfärbten Zähnen auf. Auf die Frage, wieso dies so sei, antwortete unser Guide, dass viele Straßenstände spezielle Pflanzen verkaufen, welche bei mehrmaligem Kauen einen roten Saft erzeugen, dem eine aufputschende Wirkung nachgesagt wird. Der Saft muss dann ausgespuckt werden, da er nicht geschluckt werden darf, das erklärte dann auch die vielen roten Flecken auf den Straßen. Von den verschmutzten und heruntergekommenen Straßen und Häusern ging es für uns dann zum nächsten Extrem: So erwarteten uns in der Shwedagon Pagode über 100 Meter hohe Gebetsstetten, die in mehr als 40 Tonnen Blattgold (!) eingebettet sind. Diese gigantische Pagode ist das Wahrzeichen von Myanmar und eines der wichtigsten buddhistischen Heiligtümer der Welt.
Bagan
Als nächstes ging es für uns nach Bagan. Die Meisten assoziieren mit der kleinen Stadt die bekannten Heißluftballone, welche dort das wohl größte Highlight sind. Da wir in Myanmar aber genau die Regenzeit erwischten, haben wir die Saison leider verpasst in der die Heißluftballone fliegen dürfen. Nichtsdestotrotz war uns Bagan aufgrund der schönen Natur und der ruhigen Atmosphäre schon mal viel sympathischer als Yangon. Die vielen Tempelanlagen erkundeten wir mit dem E-Scooter und am Abend hatten wir dann bei Sonnenuntergang eine Bootsfahrt durch den Irrawaddy Lake. Nach nur 2 Tagen ging es dann für uns auch schon wieder weiter nach Birma.
Birma
Wir hätten nie gedacht, dass uns ein See so umhauen könnte wie der Inle Lake in Birma! Schwimmende Gärten („Floating Gardens“), Stelzenhäuser, unzählige Wasserstraßen und Einheimische beim Fischfang beobachten sind nur einige der vielen Eindrücke, die wir bei einer Fahrt über den Fluss erhaschen konnten. Und all das auch noch umgeben von wunderschönen Berglandschaften: fast wie dahoam! Allein dieser Ort ist es schon wert nach Myanmar zu reisen. Einer der Ausflüge, die uns über den Fluss führten, war eine traditionelle Weberei, welche Kleidung aus verschiedenen Textilien herstellt. Wir hatten die Möglichkeit den Frauen bei der Arbeit zuzusehen und waren überrascht wie viel Zeit und Aufwand hinter den einzelnen Teilen steckt. Nachdem wir den gesamten Herstellungsprozess mitverfolgen durften, haben wir uns gedacht, (obwohl wir eigentlich keine Fans von typischen Touristenmitbringsel sind) dass es diesmal schon ganz cool wäre von hier ein Kleidungsstück mitzunehmen. Ohne Bargeld in der Tasche sind wir schon davon ausgegangen nichts einkaufen zu können und waren dann umso mehr überrascht mitten auf dem Inle Lake in einer kleinen Weberei mit Karte zahlen zu können. Unsere Volksbank Kreditkarte haben wir zum Glück immer dabei und konnten uns somit doch noch zwei hübsche traditionelle Blusen kaufen.