Bet-at-home-Plakat sorgt für Aufsehen
Unzählige Beschwerden zum sexistischen Euro 2016 bet-at-home-Werbeplakat, das eine nackte Frau – die mit einem Feldstecher beobachtet wird – von hinten zeigt, sind in den letzten Wochen beim österreichischen Werberat eingegangen. Die Kritik an dem Plakat mit dem Slogan „Life is a game“ ist wohl mehr als verständlich, wie sehr treffend in den zahlreichen Beschwerde-Kommentaren beschrieben wird:
„Die Werbung, die bet-at-home überall in Wien aufgehängt hat, ist zutiefst sexistisch […]. Es stellt den Mann als Voyeur mit Fernglas dar, der eine Frau anschaut, die natürlich nackt ist, man sieht ihren Rücken bis runter zum Hintern. Und auf dem Bild wird die Frau so dargestellt, als würde sie sich auch noch über diesen voyeuristischen Blick freuen. Die Werbung ist zutiefst geschmacklos und frauenverachtend.“
„Nicht nur die sexistische Darstellung der Frau, sondern auch der Akt des Beobachtens durch ein das Fernglas ist zu kritisieren“, heißt es in einer anderen Beschwerde. „Die Darstellung des nackten weiblichen Körpers steht in keinem direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen Produkt. außerdem wird suggeriert, dass es in Ordnung sei, nackte Frauen mit einem Fernglas zu beobachten“, meint ein weiterer Beschwerdeführer.
Sexistische Werbung bekommt geniale Gegen-Kampagne
Der Werberat forderte den Wettanbieter bereits vor Wochen zum Stopp der Kampagne auf, passiert ist jedoch nichts. Nun wurde zumindest eine besonders kreative und humorvolle Gegen-Kampagne der Plattform „20.000 Frauen“ im Netz verbreitet – und zwar ein Plakat, auf dem sich ein nackter Männer-Popo in sexy Pose einem Betrachter mit Fernglas präsentiert.
„Solange Alltagssexismus als Unterhaltung, als Gag und als Normalität gesehen wird, solange Kampagnen auf Busen, Bein und Po von jungen Models fixiert sind, solange braucht es subversive Bilder und Texte, die den herrschenden heteronormativen Blick in Frage stellen“, schreibt die Plattform auf ihrer Seite.
Genial und traurig zugleich
Wir sind begeistert von der kreativen Idee, da sie perfekt auf den Punkt trifft, was in unserer Gesellschaft schief läuft:
Nämlich dass DAS mittlweile als vollkommen normal wahrgenommen wird…
… während so ein Werbe-Plakat wohl (auch ohne deutlich sichtbaren Hoden) als eigenartig unpassend und ekelig empfunden werden würde…