Bauchsprache: Daher kommen diese fünf Redewendungen
Wie oft haben wir schon vom berühmten „Bauchgefühl“ gehört! Gemeint ist unsere Intuition, die uns bei Entscheidungen hilft. Dass der Bauch eine große Rolle in unserem Leben spielt, beweisen auch die folgenden Redewendungen, die wir mal genau unter die Lupe genommen haben.
Nicht umsonst gibt es den bekannten Spruch „Der Bauch weiß mehr, als der Verstand glaubt“.
1. Liebe geht durch den Magen
Bedeutung: Durch gutes Essen intensiviert sich die Zuneigung
Die Herkunft dieses Sprichworts ist gar nicht mal so liebevoll, wie man vielleicht denkt: Eine der ersten Erwähnungen hatte der Satz in dem 1928 erschienenen Benimmbuch „Der vollendete Adam“ von Paula und Burghard von Reznicek. Dort ist jedoch von Frauen die Rede, die ihre Männer mit selbst Gekochtem verwöhnen und sie so an sich binden sollen. Glücklicherweise meint man heutzutage lediglich ein gutes Dinner samt Kerzenschein und Kuschelmusik.
2. Mir dreht sich der Magen um
Bedeutung: körperliche Ablehnung, etwas abstoßend finden
Im Gegensatz zu Schmetterlingen im Bauch ist es kein schönes Gefühl, wenn sich einem der Magen umdreht. Meistens möchte man auf eine ekelerregende oder abstoßende Situation hinweisen, die einem buchstäblich auf den Magen schlägt. Denn wie wir wissen, hängen unsere Psyche und der Magen-Darm-Trakt eng zusammen. Meistens äußern sich Ängste, Wut, Nervosität und Trauer in Form von Unwohlsein in der Magengegend. Und da es einem wortwörtlich „hochkommt“, wenn einem übel ist, liegt die symbolische Bezeichnung, dass sich einem der Magen umdreht, auch sehr nahe.
3. Ein Loch in den Bauch fragen
Bedeutung: jemanden ausfragen, mit vielen Fragen nerven
Diese Redewendung kursiert bereits seit mehr als 500 Jahren in der deutschen Sprache. Früher verwendete man den Begriff „Loch“ als Ausdruck für „Schaden“. Wer also jemandem sprichwörtlich ein Loch in den Bauch fragt, der fügt diesem Menschen durch hartnäckiges, sich ständig wiederholendes Fragen einen körperlichen Schaden – etwa Kopfschmerzen – zu. Ursprünglich wurde diese Aussage auch gerne für Juristen angewandt; etwa bei Anwälten, die den Angeklagten vor Gericht ununterbrochen Fragen stellten.
4. Hör auf dein Bauchgefühl
Bedeutung: sich auf seine Intuition verlassen
Das Bauchgefühl wird oft als Intuition oder innere Stimme bezeichnet. Doch können wir wirklich darauf vertrauen, was unsere Magengegend zu sagen hat? Ja! Denn damit haben sich bereits einige Studien beschäftigt. Hirnforscher haben herausgefunden, dass Entscheidungen, die „aus dem Bauch heraus“, also intuitiv getroffen wurden, besser sind als jene, die nach langem Überlegen und intensiver Planung entstanden sind. Manchmal haben wir Dinge einfach im Gespür und brauchen dafür auch gar keine Erklärung. Denn wie wir bereits gelernt haben: Geht’s dem Bauch gut, geht’s auch uns gut.
5. Das muss ich erst mal verdauen
Bedeutung: etwas verarbeiten, sacken lassen
Wer – metaphorisch gesehen – etwas verdauen muss, der hat nicht etwa Probleme mit einem deftigen Essen, sondern kämpft mit einer bestimmten Sache, die ihn beschäftigt. Beim Prozess des Verdauens verarbeitet der Körper aufgenommene Nahrung, löst diese auf und verwandelt sie in verwertbare Stoffe. Diesen Kreislauf durchleben wir auch, wenn wir mit etwas fertigwerden müssen, das uns schockiert, stört oder aus der Bahn wirft. Haben wir das Geschehene „verdaut“, können wir wieder etwas entspannter durchs Leben gehen und die Situation mit einem klaren Kopf betrachten.