Babysimulator-Puppen werden weltweit verwendet, um junge Frauen auf die Mutterschaft vorzubereiten – und in vielen Fällen auch, um sie abzuschrecken. Forscher des australischen Programms VIP (Virtual Infant Parenting) haben in einer Studie herausgefunden, wie sich die künstlichen Babys tatsächlich auf junge Mädchen auswirken. 

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Knapp 3.000 Schülerinnen nahmen an der Studie teil

Über 1.267 Schülerinnen nahmen an dem Projekt, bei dem über die Risiken von Alkohol- und Nikotinkonsum  während der Schwangerschaft, sexuell übertragbare Krankheiten und Verhütung aufgeklärt wurde, teil. Die Teilnehmerinnen mussten sich außerdem ein Wochenende lang um einen Babysimulator kümmern – also die Puppe füttern, beruhigen, wickeln, in den Schlaf wiegen und ihr Geschrei aushalten.

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Um die Auswirkungen zu untersuchen, bekamen 1.567 weitere Schülerinnen keine Puppe, sondern nur den Standard-Unterricht. Alle Schülerinnen waren zum Zeitpunkt der Untersuchung zwischen 13 und 15 Jahre alt und wurden bis zum 20. Lebensjahr vom Forscherteam begleitet – Schwangerschaften und Abtreibungen der Teilnehmerinnen wurden also über die Jahre hinweg dokumentiert.

Die Ergebnisse:

8% der Gruppe, die die Babysimulatoren pflegen mussten, wurden schwanger, während nur vier Prozent der Teilnehmerinnen jener Gruppe, die sich nicht um die künstlichen Säuglinge kümmern musste, Kinder bekamen. „Unsere Studie zeigt, dass das Programm zur Schwangerschaftsverhütung (…), das einen Babysimulator verwendet, das Risiko einer Schwangerschaft bei Teenagern nicht verringert“, sagt Studienautorin Brinkman – ganz im Gegenteil.

So scheinen die schreienden, vermeintlich nervigen Babysimulatoren den komplett gegenteiligen Effekt zu haben. Anstatt junge Mädchen abzuschrecken, wird damit eher der Mutterinstinkt geweckt.

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