Auszeit: Warum man einfach einmal nichts machen sollte
Arbeiten, Studieren, Freunde treffen, die Welt entdecken: Es gibt so viel zu tun, doch nur so wenig Zeit. Zumindest scheint es so. Zwischen all den Erledigungen und To-Dos sollte man aber nicht vergessen, auch einfach einmal gar nichts zu machen. Überhaupt nichts. Einen bestimmten Tag einplanen, an dem man das Haus nicht verlässt und sich einfach eine Auszeit von allem gönnt, kann schon ausreichen, um einmal so richtig zu entspannen.
Wer es sich einmal gemütlich macht, hat später auch wieder mehr Power und kann richtig durchstarten.
Nichtstun: Wieso man sich einmal eine Auszeit gönnen sollte
Wir leben in einer Zeit, in der wir unbewusst immer etwas zu tun haben. Entweder man sitzt in der Arbeit, in einem Seminar, lernt gerade für die nächste Prüfung oder macht Erledigungen. Und zwischendurch tippen wir auf dem Handy herum, beantworten Nachrichten oder laden etwas auf Instagram hoch. Irgendwelchen Reizen ist man immer ausgesetzt. Das kann auf Dauer ziemlich anstrengend sein. Deswegen kann es auch einmal guttun, so richtig zu faulenzen. Sich bewusst hinzusetzen und seinem Körper sowie seinem Kopf eine Auszeit zu geben, ist aber gar nicht so einfach.
Nichtstun bedeutet nämlich auch, nicht online zu sein. Im digitalen Zeitalter ist es wichtig, dass man ab und zu auch geistig und seelisch offline geht. Wie soll man denn auch entspannen, wenn man faul auf der Couch liegt, die Online-Bekanntschaften aber gerade von ihren Marathonläufen, ihren Klettertouren oder ihren Weltreisen posten? Der ständige Vergleich mit anderen und der dauerhafte Leistungsdruck macht es uns schwer, einfach mal auf Stopp zu drücken und eine Verschnaufpause einzulegen. „Alle sind leistungsfähig, schön und jung und möchten das möglichst lange bleiben. Das hat Folgen im Verhalten der Menschen“, erklärte schon Iris Hauth, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie bei einem Kongress 2016. Momente völliger Entspannung sind aber alles andere als verlorene Zeit. Im Gegenteil: man kann viel aus dieser Zeit gewinnen: Die eigenen Batterien wieder aufladen, sich auf sich selbst konzentrieren und das Jetzt genießen. Es kann schon helfen, sich kleine Auszeiten im Alltag zu gönnen. Also ein „Not-To-Do“ auf seine „To-Do“-Liste zu setzen.
„Hygge“: Die dänische Gemütlichkeit
In Dänemark gehört „Hygge“, also Gemütlichkeit, zur Tradition. Das bedeutet nichts anderes als eine gemütliche, herzliche Atmosphäre, in der man das Leben mit seinen Liebsten gemeinsam genießt. Die Freude an dem Moment überwiegt eben. Das ist doch eine Lebensphilosophie, die man sich abschauen kann – vielleicht sogar im Urlaub. Denn statt den Moment zu genießen, kann es leicht passieren, dass man lieber tausend Selfies und Urlaubsfotos für Instagram schießt. Dabei hat man doch niemandem etwas zu beweisen, außer natürlich sich selbst. Und wer die frische Meeresluft einatmet und den Sand auf seiner Haut spürt, braucht wohl kein Beweisfoto.
Für eine Auszeit muss man aber nicht immer unbedingt in ferne Länder fahren. Ein Urlaub in den eigenen vier Wänden kann auch entspannen. Sich einfach Mal einen Tag Urlaub nehmen, um daheim nichts zu tun und alle Verpflichtungen zu vergessen, kann genau das richtige sein, um wieder neue Energie für den Alltag zu tanken.