Aufregung in Spanien: Arme Kinder bekommen gratis Junk-Food
In Madrid sind arme Kinder auf das tägliche Essen in den Schulkantinen angewiesen. Nachdem die Schulen aber aufgrund der Coronakrise geschlossen sind, versorgt die Regierung die Betroffenen mit Gratis-Essen. Dies sorgt allerdings für Aufregung, denn die Kinder haben ausschließlich ungesundes Junk-Food erhalten.
Laut Studien sollen einige Kinder in den letzten sechs Wochen bereits bis zu sechs Kilo zugenommen haben.
Spanien liefert gratis Junk-Food an Kinder
Sozial schwache Familien sind in Spanien auf die tägliche Essens-Spenden in den Schulkantinen angewiesen. Nachdem die Schulen wegen der Coronakrise aber bis Herbst geschlossen bleiben, entschied sich die spanische Regierung dazu, den ärmeren Familien Gratis-Essen für ihre Kinder zur Verfügung zu stellen.
Doch als die Eltern die Speisepläne sahen, blieb ihnen erstmal der Mund offen. Statt gesunden Varianten wie Salat, Obst und Gemüse standen auf dem Menüplan lediglich Dinge, die ungesund sind. Burger, Pizza, Tiefkühl-Produkte und Pommes wurden mit Limonade oder Cola geliefert. Die Kinder freut’s, die Eltern eher weniger, auch wenn sie über die Essensspende sehr dankbar sind.
Billigstes Angebot
Aber wie kam es dazu? Die spanische Regierung veröffentlichte eine Ausschreibung für die Produktion und Verteilung der Menüs an die Kinder. Zufälligerweise kamen die drei günstigsten Angebote von spanischen Fast-Food-Ketten. Ernährungsexpertin Laura Zurita hat sofort Alarm geschlagen, als sie von dem Plan gehört hat. „Die verteilten Fertigprodukte verfügen über viel Salz, Zucker und Fette und über so gut wie keine Mineralien oder Vitamine, die vor allem Kinder in diesem Alter dringend brauchen.“
Kinder nahmen sechs Kilo zu
Und so kam es wie es kommen musste: Einige der Kinder in Madrid, die täglich mit dem Junk-Food versorgt wurde, haben bis zu sechs Kilo an Gewicht zugenommen. Denn aufgrund der Ausgangssperren konnten sie auch keinen Sport betreiben.
Der Punkt, der das Fass aber für viele zum Überlaufen brachte, war folgender: Eigentlich hätte ein Bananenhersteller von den Kanaren dreimal pro Woche 12.000 Bananen für die Kinder bereitgestellt. Das Obst wurde allerdings nie aus den Lagerhallen in Madrid abgeholt.
Mittlerweile ist der Aufschrei so groß, dass die spanische Regierung zurückruderte und die Verträge mit den drei Fast-Food-Ketten nicht verlängerte. Ab dem 18. Mai sollen die Kinder also gesündere Menüs erhalten.