Für Mormonen ist Sex vor der Ehe bekanntlich ein großes Tabu. Ein paar Schlupflöcher haben Teenager im Laufe der Jahrzehnte aber doch gefunden. Auf TikTok werden diese jetzt geteilt.

Jump Hump, Soaking und Co: Unter den Praktiken sind einige skurrile Interpretationen zu dritt.

Mormonen verbieten jegliche sexuelle Aktivität

Die religiöse Gruppe der Mormonen ist den meisten vermutlich durch ihre strengen Regeln bekannt. Mormonen dürfen etwa keine Piercings oder Tattoos haben, trinken keinen Alkohol und auch Kaffee wird als Suchtmittel angesehen.

Das Thema Sex ist dementsprechend auch Tabu. Und zwar nicht nur in Form von Sex vor der Ehe, sondern auch in allen anderen Bereichen. Mormonen sollen sich an keinen Medien beteiligen, die obszön oder pornographisch sind, Darstellungen von Sex oder Gewalt sind also verboten; ebenso wie jegliche sexuelle Aktivität. Für Teenager heißt das also nicht nur kein Geschlechtsverkehr, sondern auch keine Masturbation.

TikTokerin zeigt „sexfreie“ Sexpraktiken

Dass das bei den meisten Teenagern zwar in der Theorie funktionieren könnte, in der Praxis allerdings eher schwierig umsetzbar ist, zeigt jetzt die ehemalige Mormonin Kathy auf TikTok. Sie teilt online, welche Schlupflöcher Mormonen im Bereich Sexualität gefunden haben und erklärt teils skurrile „sexfreie“ Sexpraktiken.

Da wäre zum Beispiel die Kniekehle der Freundin als Vagina-Ersatz. Wie genau das funktioniert, überlassen wir jetzt einmal der eigenen Fantasie. Nur so viel sei verraten: Kathy benutzt in ihrer Demonstration Öl als Gleitmittel-Ersatz.

Befriedigung ohne Verlust der Jungfräulichkeit

Ein anderes Schlupfloch in der Community ist das sogenannte Soaking. Bei dieser Technik wird der Penis zwar in die Vagina eingeführt, auf Stoßbewegungen oder jegliche Reibung wird jedoch verzichtet. So soll die Jungfräulichkeit aufrecht erhalten werden.

Wer das ganze dann noch eine Stufe höher treiben will, geht zum sogenannten Jump Hump über. Das ist eine Weiterführung des Soaking mit einer dritten Person – quasi ein keuscher Dreier also. Nur, dass die dritte Person in der Runde nicht aktiv an dem Akt beteiligt ist, sondern die Matratze, auf der Soaking praktiziert wird durch ruckartige Bewegungen auf und ab hüpfen lässt und dadurch auch eine Stoßbewegung imitiert.

@funeralpotatoslut

Did you know if someone else jumps on the bed, the movement doesn’t count? #notallheros #exmormon #soaking #soaktok #hiatus #backatit #mormonshit#exmo

♬ Wildest Dreams – bry

Weitere Ex-Mormonen teilen ihre Erfahrungen

Kathy ist übrigens nicht die einzige, die über ihre Zeit als Mormonin spricht. Unter dem Hashtag #exmormon erzählen zahlreiche Menschen von ihren Erfahrungen in der religiösen Community. Nicht nur im Bezug auf Sex, sondern auch andere Einschränkungen und Voraussetzungen, die schließlich zu ihrem Austritt führten.

So erzählt auch die Userin Exmo Lex von ihren Erlebnissen in der Community und bestätigt: Soaking war auch in ihrer Jugend ein Thema. Sie erklärt auch, wie es zu den skurrilen Trends kommt. „Junge Mormonen, in der Regel im Teenager- oder Studentenalter, sind sexuell sehr verklemmt„, erklärt sie. „Es ist ihnen nicht erlaubt, sich selbst zu berühren, etwas Sexuelles anzuschauen, sich über längere Zeit zu umarmen oder zu küssen. Aber manchmal kommt es zu einem Punkt, an dem sie einfach nicht mehr anders können, dann kommt es zum Soaking.“

Die Reaktionen auf TikTok sind übrigens zahlreich und vielseitig. Die Videos der beiden gehen viral. Mehr als 3,8 Millionen Menschen sahen bisher etwa Kathys Interpretation vom Jump Hump. In den Kommentaren findet sich eine Mischung aus Verwirrung, Verwunderung und der großen Frage nach dem „Warum“. Viele betonen aber auch, dass sie froh sind, dass die beiden und so viele andere Ex-Mormonen offen über die Probleme und Lösungsansätze der mormonischen Teenager-Community sprechen und andere darüber aufklären.