Attentat vor Synagoge: Halle an der Saale trauert
In der deutschen Stadt Halle an der Saale kam es am Mittwochnachmittag zu einem Attentat vor einer Synagoge. Nach Angaben der Polizei hat ein Mann zwei Menschen erschossen. Die Bevölkerung trauert.
In einem Video gibt der Täter antisemitische und rechtsextremistische Motive an.
Attentat: Schüsse vor Synagoge
Im Paulus Viertel in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt kam es am Mittwochnachmittag zu Schüssen. Zwei Menschen sind tot, zwei weitere verletzt. Kurz nach der Tat hat man einen Verdächtigen festgenommen. Laut Innenminister Horst Seehofer geht man von einem antisemitischen Motiv und einem rechtsextremistischen Hintergrund des Täters aus. Halle befindet sich nach der Tat in einem Schockzustand. „Die Bevölkerung kann das kaum verarbeiten“, sagt Oberbürgermeister Bernd Wiegand im Interview mit dem ZDF „Morgenmagazin“.
Mittlerweile weiß man auch mehr Details über den Festgenommenen. Demnach handelt es sich laut Medienberichten bei dem Verdächtigen um einen 27-jährigen Mann aus Eisleben in Sachsen-Anhalt. Nach Informationen der ARD soll der Deutsche den Behörden zuvor unbekannt gewesen sein. Nach aktuellem Stand habe er alleine gehandelt.
Tür der Synagoge rettete dutzende Leben
Die Schüsse fielen vor einer Synagoge. Währenddessen befanden sich rund 80 Gläubige zum Feiertag Jom Kippur in dem jüdischen Gotteshaus. Der Attentäter wollte eigentlich in das Innere der Synagoge vordringen. Die Tür war allerdings abgeschlossen. Das verhinderte wohl ein schlimmeres Massaker.
Attentäter streamte Tat live
Der Täter streamte das Attentat live auf der Plattform Twitch. In dem insgesamt 36-minütigen Video gibt er extrem antisemitische, ausländerfeindliche und frauenfeindliche Aussagen von sich. Außerdem behauptete er von sich, ein „Loser“ zu sein. Der Angriff auf das Gebäude und die tödlichen Schüsse auf einen Mann und eine Frau sind ebenfalls in dem Clip zu sehen.
Der Täter soll außerdem versucht haben, das Tor des jüdischen Friedhofs aufzuschießen. Er deponierte vermutlich auch selbst gebaute Sprengkörper. In unmittelbarer Nähe zur Synagoge erschoss er eine Frau. Er griff zudem einen Dönerimbiss mit einer Granate an. Als dieser Versuch fehlschlug, erschoss er einen Mann in dem Lokal.