AstraZeneca: Keine Hinweise auf erhöhtes Impfstoff-Risiko
AstraZeneca sieht nach sorgfältiger Analyse kein erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln in Verbindung mit seinem Corona-Impfstoff.
In Europa wächst unterdessen die Sorge vor starken Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca. Deshalb haben unter anderem Irland, Dänemark, Norwegen, Island und mittlerweile auch Teile Italiens die Nutzung des Impfstoffs vorerst ausgesetzt.
AstraZeneca habe keine Hinweise auf Lungenembolie-Risiko
Eine sorgfältige Analyse aller verfügbaren Sicherheitsdaten von mehr als 17 Millionen Menschen, die in der Europäischen Union und in Großbritannien mit diesem Vakzin geimpft wurden, habe keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko einer Lungenembolie, einer tiefen Venenthrombose oder einer niedrigen Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie) ergeben, erklärt der schwedisch-britische Konzern. Aus Sorge vor starken Nebenwirkungen haben unter anderem Irland, Dänemark, Norwegen und Island die Nutzung des AstraZeneca-Impfstoffs vorerst ausgesetzt.
Auch italienische Region Piemont setzt Impfungen mit AstraZeneca aus
Auch in der norditalienischen Region Piemont werden Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin fürs Erste gestoppt. Auslöser ist der Tod eines Lehrers in der Stadt Biella nach der Impfung am Samstag. Die Aussetzung sei eine Vorsichtsmaßnahme, teilt die Regionalregierung mit. Nun werde geprüft, ob der Tod etwas mit der Impfung zu tun habe. Zuvor hatte Irland am Sonntag entschieden, das Vakzin des schwedisch-britischen Parmakonzerns vorerst nicht mehr zu nutzen. Ähnliche Maßnahmen hatte es zuletzt bereits in Dänemark, Norwegen, Island und Österreich gegeben.
Irlands Gesundheitsminister Stephen Donnelly begründete die vorübergehende Aussetzung mit neuen Informationen aus Norwegen. „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme“, erklärte er auf Twitter. In etwa jede fünfte Impfung auf der Insel erfolgte bislang mit Astrazeneca, vornehmlich für Beschäftigte im Gesundheitssystem. Die Impfkommission des Landes hatte zuvor die Aussetzung empfohlen.
Norwegen, Dänemark und Island hatten zuletzt nach Berichten über Komplikationen einen vorläufigen Impfstopp für das Vakzin von AstraZeneca verhängt. In Österreich wurden Impfungen mit einer Charge gestoppt. Unter anderem werden Fälle mit Blutgerinnseln untersucht.
EU sieht keine Verzögerung bei Impfkampagne
Die EU-Kommission, die wegen der nur langsamen Fortschritte der Impfkampagne in der Kritik steht, rechnet trotz Verzögerungen bei AstraZeneca-Lieferungen nicht mit weiteren Problemen. „Die gute Nachricht ist, dass obwohl es Verzögerungen bei AstraZeneca gibt, wir mit unserem Impfprogramm im ersten Quartal nicht in Verzug kommen“, sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton dem französischen Radiosender Europe 1. Denn der Biontech-Partner Pfizer werde für Ausgleich sorgen, da er „viel mehr als geplant“ produzieren und an die EU liefern werde.
(Quelle: Reuters)