AstraZeneca: Europäische Arzneimittelbehörde prüft Sicherheit des Impfstoffs
Die Europäische Arzneimittelbehörde will am Dienstag einen Sicherheitsbericht über den AstraZeneca-Impfstoff vorlegen.
Denn immer mehr EU-Länder stoppen mittlerweile die Verwendung des Impfstoffs. Grund sind Berichte über Blutgerinnsel im Zusammenhang mit der Impfung.
EMA will AstraZeneca-Impfstoff prüfen
Nachdem immer mehr EU-Länder den Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffs stoppen, will die EMA am Dienstag einen Sicherheitsbericht vorlegen. Unter anderem Frankreich, Italien, Deutschland, Island, Dänemark, Schweden, Lettland und die Niederlande haben die Verwendung des Vakinzs vorerst ausgesetzt. Österreich impft weiterhin mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers. Bislang gibt es keine entsprechende Empfehlung des Nationalen Impfgremius. Es würden noch Daten fehlen, daher könne man derzeit noch keine „abschließende Empfehlung“ abgeben, hieß es am Montag in einer Aussendung.
Wie die EMA noch am Montag mitteilte, gebe es bislang keine Hinweise darauf, dass das Mittel ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstelle. Man sehe kein Problem darin, die Impfkampagne mit AstraZeneca in der EU weiter fortzusetzen, betonte Marco Cavaleri, Chef der Impfstrategie-Abteilung der EMA. Nachdem immer mehr Länder Impfungen mit dem Mittel stoppen, will man nun am Dienstag (16. März) einen Sicherheitsbericht vorlegen. Dabei werde man vor allem Daten aus Großbritannien genau analysieren. Denn dort wird der Impfstoff bereits seit Dezember in großen Mengen verabreicht. Neben dem Sicherheitsbericht plant die EMA außerdem eine Sondersitzung für Donnerstag. Und auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berät heute über den Impfstoff.
WHO prüft Berichte
Nachdem am Montag unter anderem Deutschland, Frankreich und Italien den Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffs vorübergehend gestoppt hatte, zogen auch Spanien, Portugal, Luxemburg und Slowenien nach. Am Dienstag stoppten außerdem auch Schweden, Zypern und Lettland die Impfungen. Das teilen die jeweiligen Gesundheitsbehörden mit.
Die italienische Arzneimittelaufsicht Aifa stuft den Impfstoff von AstraZeneca unterdessen als sicher ein. Das Verhältnis von Nutzen zu Risiko sei „weitgehend positiv“, sagt Aifa-Direktor Nicola Magrini der Zeitung „La Repubblica“. Die Entscheidung mehrerer Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien, das Impfen mit dem Vakzin auszusetzen, sei politisch gewesen. Die Aifa werde zwei bis drei Tage benötigen, um alle erforderlichen Daten zu sammeln. Sobald alle Zweifel ausgeräumt seien, „können wir schneller weitermachen als zuvor“.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) werde am Dienstag nun ebenfalls beraten und prüft Berichte im Zusammenhang mit der Sicherheit des Impfstoffs von AstraZeneca. Bislang lägen keine Hinweise darauf vor, dass es eine Verbindung zwischen dem Vakzin und gesundheitlichen Beeinträchtigungen gebe. Das teilt WHO-Sprecher Christian Lindmeier in einer Erklärung an Reuters mit. “Es ist wichtig, dass die Impfkampagnen fortgesetzt werden, um Leben zu retten.” Es sei normal bei so großangelegten Impfkampagnen, dass Länder auf unerwünschte Nebenwirkungen hinwiesen. Dies bedeute aber nicht, dass sie auch tatsächlich durch den Impfstoff verursacht wurden. Sobald die WHO umfassende Erkenntnisse habe, werde die Öffentlichkeit ebenso darüber informiert wie über – derzeit eher unwahrscheinliche – Änderungen an den derzeitigen Empfehlungen.
(Quelle: red / Reuters)