Ashley Graham: So traumatisch war ihre Zwillingsgeburt
In einem ehrlichen Essay für Glamour gibt Model Ashley Graham jetzt Einblicke in die Geburt ihrer Zwillingsjungs. Die Geburt selbst ging zwar ungewöhnlich schnell über die Bühne, doch die Komplikationen danach waren besonders heftig.
Bei ihrer Nachwehenblutung wurde die 34-Jährige ohnmächtig und verlor literweise Blut.
Ashley Graham spricht offen über Komplikationen nach Geburt
Model Ashley Graham ist vor allem für ihre ehrlichen Insta-Postings über das Mutter-Dasein bekannt. Doch nach der Geburt ihrer Zwillingsjungs wurde es eine Zeit lang plötzlich still rund um ihren Insta-Account. Der Grund: Die postnatalen Komplikationen machten der 34-Jährigen schwer zu schaffen. In einem ehrlichen Essay in der US-Glamour erzählt das Curvy-Model nun von ihren schlimmen Erinnerungen und Erfahrungen.
Genau wie ihren ersten Sohn Isaac brachte Ashley ihre Zwillinge in den eigenen vier Wänden zur Welt. Es war 2 Uhr nachts, als ihre Wehen einsetzten. Um 3:45 Uhr, nur kurz nachdem ihre Hebamme bei ihr angekommen war, kam zuerst Malachi zur Welt. Zwei Stunden und sieben Minuten später folgte dann Roman in der Badewanne der Wohnung. „Wir hatten nicht einmal genug Zeit, um die Geburtswanne zu Hause aufzublasen, weil alles so schnell ging“, erzählt Ashley. Zunächst waren alle super happy und feierten. Sie konnten einfach nicht glauben, dass die Wehen nur dreieinhalb Stunden gedauert hatten. Doch danach gab es einige Komplikationen.
„Ich sah überall Blut und stieß einen tiefen, tiefen Schrei aus“
Als nächstes erinnerte sich die 34-Jährige nur daran, dass sie zu ihrer Hebamme sagte, dass sie sich nicht gut fühle und sich hinlegen müsse. Dann wurde sie ohnmächtig. Sie erinnert sich nur noch daran, dass sie eine leichte Berührung an ihrer Wange spürte. Wie sich später rausstellte, handelte es sich dabei eigentlich um einen Schlag auf ihre Wange. Ihr medizinisches Team versuchte nämlich, sie wieder aufzuwecken. Ashley spürte, wie jemand ihre Hand hielt und noch jemand ihr eine Nadel in den Arm stach. Als sie wieder zu sich kam, sagte man ihr immer wieder: „Es geht dir gut. Es geht dir gut.“
In diesem Moment verschwiegen die Ärzte dem Supermodel allerdings, dass sie literweise Blut verloren hatte. Um die starke Blutung zu stoppen, musste ihre Hebamme starken Druck direkt über dem Vaginaknochen ausüben. Zudem mussten sie Ashley Pitocin spritzen; ein Hormon, das dabei hilft, Blutungen nach der Geburt zu stoppen. „Aber obwohl sie in diesem Moment nicht ins Detail gehen wollten, schaute ich mich im Raum um, sah buchstäblich überall Blut und stieß einen tiefen, tiefen Schrei aus – eine emotionale Befreiung von dem Chaos, das ich gerade erlebt hatte“, offenbart das Model.
„Ich konnte eine Woche lang nicht gehen“
Doch auch nachdem sie wieder zu sich gekommen war, nahm das Drama kein Ende. Die Hebammen fragten sie, ob sie zum Bett gehen könnte – aber das war nicht möglich. „Ich konnte mich nicht aufsetzen oder gar krabbeln“, erzählt Ashley. Eine ganze Woche lang konnte sie nicht gehen und verließ fast zwei Monate lang nicht das Haus. Sie erzählt das alles, weil sie glaubt, dass Ehrlichkeit das Wichtigste ist. In dem Essay spricht Ashley nicht nur über die Komplikationen bei Geburt, sondern auch darüber, dass sie danach ein großes Problem gehabt habe, ihren „neuen“ Körper nach zwei Schwangerschaften zu akzeptieren. Sie sei lange Zeit naiv gewesen – jetzt weiß sie, nichts und niemand ist perfekt.
Ashley Graham konnte ihren Körper nach der Geburt nicht lieben
Sie habe immer versucht, anderen beizubringen, ihren Körper zu lieben, wie er ist. Doch nach der zweiten Geburt habe sie erstmals selbst erlebt, wie schwierig das manchmal sein kann. Und nicht nur die körperliche Veränderung, sondern auch die psychische Belastung könne überfordernd sein. Das Model kämpft immer noch damit, ihr Selbstbewusstsein zurückzugewinnen. Mutter zu sein, ist ein tägliches Auf und Ab. Es gibt viele Dinge, die man lernen muss, zu akzeptieren und es läuft eben nicht immer alles nach Plan, betont Ashley: „Ich sage mir regelmäßig, dass ich eine Kriegerin bin, weil ich meine Babys ausgetragen und zur Welt gebracht habe, weil ich die Blutung überlebt habe, weil ich Mutter meiner drei Jungen bin und trotzdem habe ich immer noch mit der Transformation meines Körpers zu kämpfen.“, so die 34-Jährige. Deshalb habe es auch einige Monate gedauert, bis sie offen über ihre zweite Schwangerschaft und die Geburt sprechen konnte.
Inzwischen hat sie sich körperlich wieder erholt und kann sich auch wieder sportlich betätigen. Außerdem hat das Model eine neue postpartum und size-inclusive Unterwäsche-Kollektion gelauncht, die auch anderen Frauen dabei helfen soll, sich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen: „Die Kollektion ist für echte Frauen gemacht, die bereit sind, sich verletzlich zu fühlen und darin Stärke zu sehen. Ich bin stolz darauf, die Geschichte hinter den Bildern und der Kampagne zu teilen“.