Antiflirting: Instagram-Account wurde gesperrt
Der Instagram-Account Antiflirting setzte sich dafür ein, sexuelle Belästigung aufzuzeigen. Immer mehr Frauen meldeten sich mit Nachrichten, die übergriffig waren. Ende November wurde der Account jedoch von Instagram gesperrt.
Der Instagram-Account zeigte Menschen, die Anspielungen auf Vergewaltigung, Beleidigungen und Mord-Drohungen als Ventil verwendet haben, um mit Frauen zu flirten.
Account, der strukturellen Sexismus aufzeigt
Auf dem Instagram-Account wurden Vorfälle dokumentiert, die sexuelle Belästigung aufzeigen sollen. Nachrichten, die anonymisiert wurden, wurden gepostet. Somit konnten Nutzer sehen, welche Nachrichten übergriffig waren. Es war deutlich erkennbar, dass es unzählige Frauen sind, die mit Sexismus konfrontiert werden. Sexuelle Belästigung, Nötigung und Beleidigungen sind alltäglich – auch online.
Nur dürfte das Aufzeigen solch einer Problematik ein Verstoß gegen die Gemeinschaftsrichtlinien von Instagram sein. Denn die Plattform sperrte das Profil Ende November. Es heißt, Inhalte, die sexuelle Anspielungen beinhalten, seien nicht erlaubt. Sowohl Fotos, als auch Sprache, die sexuell funktioniert, ist verboten.
„Instagram positioniere sich mit dem Block auf der Seite der Täter“
Die zwei Frauen, die hinter Antiflirting stehen, haben dazu eine starke Meinung. Die Entscheidung, das Profil zu blocken, sei eine klare Positionierung auf der Seite der Täter. Sie machen darauf aufmerksam, dass sich jeden Tag Menschen bewusst sexistisch, rassistisch oder ableistisch äußern, von Instagram jedoch keinerlei Konsequenzen gezogen werden. Mit einem Post auf ihrem neuen, zweiten Anitflirting-Account, erklären sie, dass Sexismus anscheinend OK ist, die Kritik daran jedoch nicht.
Für beide sei jedoch klar, dass der Block des Accounts nicht das Ende von Antiflirting bedeuten muss. Es sei nur eine Bestätigung gewesen, die gezeigt hat, wie wichtig solche Accounts tatsächlich sind. Die beiden Frauen von Anti-Flirting sehen es als Grund, noch lauter zu werden. Denn, aufhören übergriffige Nachrichten zu veröffentlichen, werden sie nicht.