Anschober stellt erneut Verschärfungen der Maßnahmen in Aussicht
Nachdem der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober bereits am 7. November auf dem Radiosender Ö1 Verschärfungen der Corona-Maßnahmen in Aussicht gestellt hatte, bekräftigte er diese Aussage am 8. November in einer Aussendung.
„Die nächsten Tage werden zu Tagen der Weichenstellung. Kommt es zu keiner Entspannung durch Wirksamkeit des Teil-Lockdowns, dann werden wir den Teil-Lockdown verschärfen müssen“, so Anschober.
Anschober: Zahl der positiven Testungen „dramatisch hoch“
Sollten die täglichen Neuinfektionen nicht zurückgehen und die Zahl der Covid-19-Patienten mit intensivmedizinischem Betreuungsbedarf weiter steigen, könnte es demnächst in Österreich zu einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen kommen. Die Zahl der gemeldeten positiven Testungen sei laut Minister Anschober „nach wie vor dramatisch hoch“, die mittlerweile 459 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen – ein Zuwachs um 58 Prozent binnen einer Woche – seien „besorgniserregend“. Es müsse darauf geachtet werden, „die Grenzen des Gesundheitssystems“ nicht zu überschreiten.
Testungen in Pflege- und Altersheimen
Aufgrund zu vieler Infektionsfälle in den Alters- und Pflegeheimen habe man außerdem die Testungen in diesem Bereich „massiv verschärft“, so Arschober weiter. Zuletzt wurden österreichweit 1.507 Infizierte in Alters- und Pflegeheimen gemeldet. Unter den Mitarbeitern gab es 877 bestätigte Fälle. Laut der gestern veröffentlichten Aussendung habe man in der abgelaufenen Woche 100.000 Antigen-Tests an die Alten- und Pflegeheime geliefert. Weitere drei Millionen wurden bestellt. Anschober appellierte erneut, Kontakte „zumindest zu halbieren“, den Mindestabstand einzuhalten, Mund-Nasen-Schutz-Masken zu tragen, die Maßnahmen wie die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen konsequent einzuhalten und die „Stopp Corona“-App zu verwenden.
Besuchsverbot in Pflege- und Altersheimen in Oberösterreich
Aufgrund des Rekords an Corona-Infektionen verschärft Oberösterreich unabhängig von den anderen Bundesländern die Maßnahmen ab 10. November. So kommt es zu einem Besuchsverbot in Pflege- und Altersheimen. Das Land Oberösterreich möchte mit dem Besuchsverbot in Alten- und Pflegeheimen ab Dienstag die Bewohner der Heime ebenso schützen wie die Beschäftigten. Zuletzt habe man in Oberösterreich bei Mitarbeitern wie Heimbewohnern jeweils rund 350 Corona-Infektionen gezählt. Gleichzeitig sind nach den am 7. November veröffentlichten Zahlen vor allem hochbetagte Menschen über 75 Jahren an dem Corona-Virus gestorben, und zwar alle in Oberösterreich in Verbindung mit Vorerkrankungen. Ausgenommen vom Besuchsverbot in den Heimen sind übrigens Besuche in Palliativstationen sowie Seelsorgebesuche. Heimbewohner dürfen selbst jedoch weiterhin die Heime verlassen und nach draußen gehen.