Anna Kiesenhofer holt im Radstraßenrennen olympisches Gold für Österreich
Anna Kiesenhofer gewinnt olympisches Gold im Radstraßenrennen für Österreich. Damit schreibt die Athletin österreichische Sportgeschichte. Denn insgesamt 6176 Tage musste Österreich auf die nächste Gold-Medaille warten.
Die Niederösterreicherin gewinnt in Tokio mit einem Vorsprung von 1:15 Minuten zur Zweiplatzierten.
Anna Kiesenhofer holt Gold bei den Olympischen Spielen
Die Niederösterreicherin kann ihren Erfolg noch selbst kaum glauben. „Das ist unglaublich. Sogar als ich über die Linie gefahren bin, dachte ich ‚Ist es nun vorbei, muss ich weiterfahren‘?“, erzählt die Sportlerin ganz überrascht. Mit einem Vorsprung von 1:15 Minuten zur Zweitplatzierten dominierte sie das Radstraßenrennen. Und sie schreibt damit Geschichte. Denn lang ist es her, dass Österreich eine Goldmedaille mit nach Hause brachte. Ganze 6176 Tage mussten wir warten.
6176 Tage musste Österreich auf die nächste olympische Gold-Medaille warten. Nun ist es ENDLICH wieder so weit! @AnnaKiesenhofer 🤗#Tokyo2020 #Olympia #homeofolympics #TeamD #Olympics2021 #Olympics pic.twitter.com/1K27rRpYp7
— Eurosport DE (@Eurosport_DE) July 25, 2021
„Ich habe mich noch nie in meinem Leben so verausgabt!“
„Meine Beine waren völlig leer. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so verausgabt“, verrät Anna Kiesenhofer nach dem Rennen. Sie habe in den letzten eineinhalb Jahren so viel dafür geopfert, an den Spielen teilnehmen zu können. Jetzt habe sich das alles gelohnt. „Ich hätte es auch für einen Top-15-Platz gemacht, aber nun diese Belohnung bekommen zu haben, das ist unglaublich.“
Anna sorgt für eine Sensation
Die Siegerin fuhr mit einem ungläubigen Kopfschütteln über die Ziellinie. Als sie vom Rad abstieg, sank sie erschöpft auf den Boden und konnte es kaum glauben. Weinend konnte sie ihre Freudentränen kaum zurückhalten. Ihr Sieg kam überraschend, denn die Athletin begann ihre Profikarriere 2017 im belgischen Team. Allerdings beendete sie die noch im selben Jahr und pausierte zwei Jahre mit den Radrennen. Sie habe nämlich gemerkt, dass der Profisport ein zu großer körperlicher und psychischer Stress sei. Aus diesem Grund machte sie den Sport nur noch als Hobby. Der Sieg ist noch sensationeller, da der 30-jährigen Radfahrerin jegliche Erfahrung bei großen Straßenrennen fehlt. Bis auf einen einzigen internationalen Sieg im Jahr 2016, konnte sie „lediglich“ Erfolge in der Heimat in einer anderen Radsportdisziplin „Einzelzeitfahren“ vorweisen.